Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren grundsätzlich gut im vergangenen Jahr: Niedrige Arbeitslosenzahlen, ein florierender privater Konsum, der anhaltende Bau- und Renovierungsboom sowie Wachstum auf relevanten Exportmärkten ließen auch eine solide heimtextile Konjunktur erwarten.
Leider wurden diese Erwartungen überwiegend nicht erfüllt. Die konjunkturelle Entwicklung der deutschen Heimtextilien-Industrie enttäuschte 2018 in unerwarteter Höhe.
In den ersten drei Quartalen zeigten die Sparten Textile Bodenbeläge, Möbelstoffe, Dekostoffe/Gardinen sowie Bettwaren einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von 10 Prozent, wobei das Inlandsgeschäft mit – 11,9 Prozent stärker nachgab als das Exportgeschäft mit -5,7 Prozent. Die Exportquote verstärkte sich per Ende September um 1,5 Prozentpunkte auf 32,1 Prozent.
Zahlen für das 4. Quartal liegen noch nicht vollständig vor.
Allein die Sparte Möbelstoffe trotzte 2018 dem negativen Nachfragetrend. In dieser Sparte verlief die Konjunktur sogar ausgesprochen positiv. Die Entwicklung von Produktion, Absatz, Umsatz, Inland und Ausland hatten jeweils ein positives Vorzeichen. Der Umsatz legte per Ende Oktober um 8,1 Prozent zu. Überdurchschnittlich waren die Wachstumsraten im Ausland (18,4 Prozent).
Vergleichsweise leichte Nachfrageschwächen zeigten sich in der Sparte Dekorationsstoffe/Gardinen (-3,1 Prozent). Ursächlich war das schwache Inlandsgeschäft (-9,5 Prozent). Positive Impulse kamen dagegen aus dem Ausland (4,7 Prozent). Dekorationsstoffe/Gardinen stehen weiterhin im harten Wettbewerb zu den Produkten des innenliegenden Sicht- und Sonnenschutzes.
Die rückläufige Entwicklung der textilen Bodenbeläge setzte sich in diesem Jahr fort (-12,2 Prozent per Ende September). In- und Auslandsgeschäft waren gleichermaßen betroffen. Die im Verband organisierten Hersteller textiler Bodenbeläge fokussieren sich zu 70% bis 100% auf das Objektgeschäft. Und auch im Objekt wächst der Wettbewerb zu den elastischen Bodenbelägen. Modulare Bodenbeläge/Fliesen, zunehmend auch als Mix von Textil und LVT gewinnen deutlich an Raum.
Unerwartet überrascht hat 2018 die schwache Konjunktur der Sparte Bettwaren gefüllt mit synthetischen Fasern und Naturhaaren (-10,3 Prozent per Ende November). Die Hauptursache für diese Entwicklung ist in der mehrmonatigen extremen Hitzeperiode in diesem Jahr begründet. In dieser Phase lag das Kaufinteresse an Bettwaren nahezu brach. Erst mit den niedrigeren Temperaturen zeigte die Nachfrage wieder mehr Dynamik. Zum Jahresende kann das Defizit der Vormonate jedoch nicht ausgeglichen werden. Das Inlandsgeschäft entwickelte sich mit -11,3 Prozent stärker rückläufig als das Exportgeschäft (-6,7 Prozent).
Trotz der nüchternen Zahlen für 2018 positionierten sich die Mitgliedsunternehmen des Heimtextilienverbandes in Ihrer Herbstumfrage mehrheitlich zuversichtlich für 2019. Design- und innovationsstark, flexibel und serviceorientiert starten die Unternehmen mit ihrer Leitmesse Heimtextil selbstbewusst und positiv gestimmt ins Neue Jahr.
Die deutsche Textilindustrie erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von 12,4 Mrd. EUR. Davon entfielen ca. 3 Mrd. EUR auf die deutsche Heim- und Haustextilien-Industrie.
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