Die Ausstellung Neue Stoffe – New Stuff. Gestalten mit Technischen Textilien zeigt eine Seite der Textilindustrie, die weit über die allseits bekannten Anwendungen in Mode und Innenarchitektur hinausgeht. Der breiten Öffentlichkeit sind diese Technischen Textilien und Smart Textiles mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten jedoch meist unbekannt. Die neuen Stoffe ersetzen nicht nur herkömmliche Materialien, sondern ermöglichen auch die Herstellung von „New Stuff“, das heißt, von Produkten mit vollkommen neuen Eigenschaften zur Anwendung in nahezu allen Bereichen unserer Lebenswelt: Vor allem in der Medizintechnik, im Bausektor und bei der Konstruktion von Fahrzeugen, bei der Gewinnung von Energie, aber auch für die Bekleidung und die Ausstattung von Innenräumen gewinnen die Technischen Textilien zunehmend an Bedeutung. Häufig geht es bei den neuen Anwendungen um die Einsparung von Ressourcen und Energie. Neue Stoffe sind heutzutage nahezu überall zu finden – auch wenn sie auf den ersten Blick oft nicht als faserbasierte Werkstoffe oder textile Strukturen zu erkennen sind. Sie sind das Produkt komplexer technischer Forschung und aufwendiger Herstellungsprozesse, die mit der herkömmlichen Vorstellung von Textilproduktion nichts mehr zu tun haben.
Dabei sind die großen Potentiale der neuen Stoffe offensichtlich bei Weitem noch nicht erkannt oder ausgeschöpft. Denn in der Regel gezielt für bestimmte Anwendungen entwickelt und in entsprechenden Produkten gebunden, bleibt offen, wie ihre spezifischen Eigenschaften in anderen Zusammenhängen interpretiert werden können. Neuartige faserbasierte Werkstoffe, die mit textilen Techniken und Verfahren zu sogenannten Technischen Textilien verarbeitet werden, erweisen immer deutlicher ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und führen in vielen Wirtschaftsbereichen zu Innovationsschüben.
Die Ausstellung Neue Stoffe – New Stuff. Gestalten mit Technischen Textilien gibt einen Überblick über die nahezu unüberschaubare Vielfalt der neuen Stoffe und des „New Stuff“. Sie konzentriert sich vor allem auf Projekte und Entwicklungen aus dem deutschsprachigen Raum. Besonderes Augenmerk wird auf Anwendungen gelegt, mit denen Nachteile herkömmlicher Werkstoffe und Techniken überwunden werden können oder die für absehbare Probleme Lösungsmöglichkeiten erwarten lassen. Die Ausstellung zeigt, dass sich mit den Technischen Textilien ein neues Paradigma für die weitere Entwicklung unserer Techniken und unseren Umgang mit den schwindenden Ressourcen etabliert.
Das deutsch-mexikanische Architektenbüro Zeller & Moye, das die Szenografie verantwortet, macht die neuen Stoffe bereits in der Ausstellungsarchitektur sichtbar. Sie wählten dafür mit Textilbeton ein Material, das ursprünglich für das Auskleiden von Wasserläufen entwickelt wurde. In ihren Entwürfen kommt es erstmals im Möbelbau zum Einsatz.
Die Ausstellung erfolgt in Zusammenarbeit u.a. mit der Empa, der weißensee kunsthochschule berlin, Swiss Textiles und der Hochschule Luzern.
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