Best Agers-Kollektionen
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Der VDMD (www.modedesign.de), Verband Deutscher Mode- und Textil-Designer e.V.in Würzburg – stärkste berufsständische Vertretung in Deutschland und wichtiger Mittler zwischen der Industrie und den Designern - hat sich jetzt der Tatsache angenommen, dass im Jahr 2050 mehr als die Hälfte der Bevölkerung in der Bundesrepublik über 50 Jahre alt sein wird. Dem dienten der Design-Tag „Design power (s) Industry“ am 17. Mai und der Trendtag am 18. Mai auf dem Frankfurter Messegelände. Mara Michel, Designerin und Geschäftsführerin VDMD seit 2002, dankte Olaf Schmidt, Bereichsleiter Textilmessen Messe Frankfurt, dass die Messegesellschaft den Teilnehmern den Raum Atrium in der Dependance kostenlos zur Verfügung stellte.

Die Trend- und Kollektionsberaterin für Industrie- und Handelsunternehmen in den Bereichen Damenmode, Interior und Lifestyle, führt zusammen mit Gabriela Kaiser die Trend agentur Futurize (www.meet-the-future.com).

Hauptthema am ersten Veranstaltungstag – nach der Begrüssung der Teilnehmer durch VDMD-Präsident Dietrich Metzger - war „Was nutzt uns das Wissen um Trends, wie gestalten wir, wie vermarkten wir Mode für Best Agers?“ Als Moderator fungierte Wolfgang Eckstein, Gründungsvater und Wegbegleiter des VDMA. Das Event war mit rund 60 Teilnehmern aus Industrie und Handel sowie zahlreichen Designern gut besucht. Eines wurde klar: Die „sogenannten Alten“ zwischen 50 und 70 Jahren und darüber werden angesichts der demographischen Entwicklung immer selbstbewusster (auch politisch) und verfügen teilweise auch über die finanziellen Mittel, um sich schöne und flotte Bekleidung zu kaufen, ins Fitness-Studio zu gehen, um Golf zu spielen, Erlebnisreisen zu machen etc.

Die Mode für diese Zielgruppe muss aber jugendlich und sportlich sein und sollte auf keinen Fall einfallslosen und nicht chicen Seniorenlook zeigen. Bei der Vorstellung von Designer-Kollektionen sollte man den Begriff „die Älteren“ auf jeden Fall vermeiden, und stattdessen sich solcher Begriffe wie Best Agers, Silver Age etc. bedienen. Wie man es nicht machen sollte, zeigte das zitierte Beispiel eines renommierten Modehauses, das mit viel Aufwand seine Schaufenster mit Kollektionen für die älteren Konsumschichten zeigte. Dies wurde von dieser Gruppe nicht angenommen und war ein finanzieller Flopp für das Modehaus, das es eigentlich gut gemeint hatte.

Doris Hartwich (www.dorishartwich.de), die an der Veranstaltung teilgenommen hatte – einzige deutsche HAKA-Designerin seit 20 Jahren – brachte es auf den Punkt: „Ich versuche dem Mann etwas zu geben, womit er sich aus der grauen Masse hervorheben kann, Individualität statt Konformität. Er bekommt von mir nicht den klassischen Anzug oder das Basis-T-Shirt, er erhält von mir etwas Besonderes, das andere nicht haben“. Wichtig ist auch nach Meinung der Designerin, dass der „ältere Mann“ das Gefühl hat, einen jugendlichen und sportlichen Anzug zu tragen, der natürlich in seiner Passform der älteren Figur angepasst ist. Harald Hochheimer, Chefredakteur TM Fashion Trendmagazin (www.tm-fashion.de), gab als Diskussionsteilnehmer folgendes Statement zur Mode ab: „Es ist toll, dass es sie gibt, es ist furchtbar, wenn sie langweilig ist. Modemacher müssen Kenntnisse über die Gesellschaft – Herkunft, Zustand, Zukunft – haben, um Impulse geben zu können. Trotzdem sind Soziologen nicht die besseren Modemacher.“

Das Modemagazin publizierte in seiner Mai-Ausgabe das aufschlussreiche TM Dossier: „Das Best-Ager Syndrom – Ein Segment sucht seine Identität“. Prof. Dr. Ulrich Kern, Prof. für Designmanagement, referierte über das wichtige Thema „Design bringt Umsatz“. Im fortgeschrittenen Alter gibt es zunehmend Probleme mit der Figur. Für Annegret Brinkmann Stieler, in 1989 Gründerin des nach ihr benannten ABST-Instituts für Modedesign und Technik (www.abst-institut.de) , in Kössen/Tirol, steht deshalb die perfekte Passform – eines der grössten Probleme der Bekleidungsindustrie - im Mittelpunkt ihres Lebenswerks. Die von ihr herausgegebene CD, in Verbindung mit dem Buch „DOB-Gradierung. Schnitt-Know-how für Industrie und Handwerk“, ermöglicht eine perfekte Gradierung mit Maßen im grünen Marktbereich an allen gängigen CAD-Schnittsystemen.

Großen Anklang bei den Teilnehmern fand das Speed-Dating. Insgesamt sieben Designer stellten sich in dreiminütigen Präsentationen vor. Diese waren Angela Dausend, Lutz Dembny, Nunzia Galati, Gabriela Kaiser, Rene Lang, Birgit Roth und Iris Wagner-Pill. Der VDMD vereinbarte mit Frank Junker (mail@eventinstyle.de), dem Mitveranstalter der munich fabric start, das Speed-Dating zum Münchener Event im September auszuweiten – mit wesentlich mehr potenziellen Auftraggebern aus der Industrie.


Die Farbkarte Herbst/Winter 2009/2010, der Farbpool für die Mode-, Textil-, Interior- und Konsumgüterindustrie, kann beim VDMD, Tel. 0931 – 465 42 90, vdmd@modedesign.de, zum Preis von 70 EUR plus MwSt. für Mitglieder des VDMD und des VDID und für Nichtmitglieder für 140 EUR plus MwSt. bezogen werden. Die fünf Saisonthemen tragen Titel in französischer Sprache und verkörpern Esprit, Haute Couture, Allure, feminine Ausstrahlung, Raffinement und Erotik und verbinden Schönheit und Qualität.