Die Konjunkturdaten rutschen nach etlichen Monaten im Minus weiter ab. Die wichtigen Zahlen sind sämtlich im Minus. Sowohl die inländische als auch die ausländische Nachfrage bleibt zu niedrig. Die Handelskonflikte belasten das Exportgeschäft vor allem in Staaten außerhalb der EU zusätzlich. Die Lagebeurteilungen der Unternehmen sind entsprechend pessimistisch. Einzig die kurzfristigen Aussichten beurteilen die Unternehmen etwas weniger negativ, allerdings besteht diese Hoffnung schon seit einigen Monaten, ohne dass sich die Lage sichtbar gebessert hätte.
Die Umsätze blieben im Monat Juli 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat mit insgesamt -0,2 % nahezu unverändert (Textil -0,4 %, Bekleidung +0,2 %). Für die ersten sieben Monate des Jahres 2025 bleibt die Umsatzentwicklung mit insgesamt -1,8 % unter dem Vorjahreswert. Textil entwickelt sich dabei mit -2,3 % schlechter als Bekleidung mit -1,0 %. Die Anzahl der Betriebe ist bei Textil mit -6,8 % deutlich geringer als noch vor zwölf Monaten. Bei Bekleidung bleibt die Anzahl Ende Juli hingegen konstant.
Die Beschäftigung ist bei Textil mit -6,2 % ebenfalls deutlicher im Minus als bei Bekleidung mit -2,5 %. Insgesamt waren bei Textil und Bekleidung Ende Juli im Vergleich zum Vorjahr -5,0 % weniger Personen beschäftigt. Entsprechend sinken auch die geleisteten Arbeitsstunden. Im Jahresverlauf wurden insgesamt -5,6 % weniger Arbeitsstunden in der gesamten Branche erbracht, wobei der Wert bei Textil mit -6,4 % noch etwas niedriger als bei Bekleidung war (-3,9 %). Die Bruttolohn- und Gehaltssummen gehen unterproportional zurück, da hier auch Lohn- und Gehaltssteigerungen wirken. Per Juli wurden bei Textil -1,2 % weniger Löhne und Gehälter gezahlt, bei Bekleidung waren es mit +0,2 % minimal mehr Lohn- und Gehaltszahlungen.
Die inländische Produktion1) ist im abgelaufenen Halbjahr bei Textil wie auch bei Bekleidung stetig gesunken: per Juli bei Textil um -4,4 %, bei Bekleidung um -5,0 %.
Die Auftragseingänge und Auftragsbestände schwanken im Zeitlauf, vor allem bei Bekleidung ist die Volatilität hoch. Eine klare Sprache sprechen die Auftragseingänge, die in den ersten sieben Monaten bei Textil um -7,3 %, bei Bekleidung um -2,2 % zurückgegangen sind.
Die Erzeugerpreise steigen weiterhin leicht mit stabilen Raten. Bei Textil mit einer Steigerungsrate von gut +1 %, bei Bekleidung liegt der Wert mit +2, 6 % bis +2,7 % etwas höher.
Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel entwickelt sich nur schleppend und hat sich in den vergangenen Monaten zunehmend schlechter entwickelt als der gesamte Einzelhandel. Der Bekleidungseinzelhandel hat per Juli nur um magere +0,3 % zulegen können, während der gesamte Einzelhandel immerhin ein Plus von +3,9 % vermelden konnte.
Auch der Außenhandel kann die inländische Konjunkturschwäche nicht ausgleichen. Per Juli wurden -0,2 % weniger Textilprodukte exportiert, bei Bekleidung war es trotz eines moderaten Zuwachses im Monat Juli ein Minus von -2,6 %. Der textile Außenhandel insgesamt ist nominal damit per Juli um -1,8 % zurückgegangen. Dem gegenüber wachsen die Einfuhren deutlich zweistellig: per Juli bei Textil um +13,3 %, bei Bekleidung um +14,1 %. Die Rohstoffeinfuhren sinken per Juli um -14,0 %.
ifo-Konjunkturklimaindex September 2025
Das Konjunkturklima in Deutschland insgesamt hat sich nach einigen Monaten der allmählichen Verbesserungen im September wieder abgekühlt. Auch die Bekleidungsunternehmen zeigen sich insgesamt etwas unzufriedener, während die Textilunternehmen etwas optimistischer waren. Auffällig ist dabei, dass die kurzfristigen Erwartungen sowohl bei Textil als auch bei Bekleidung besser als im Vormonat waren, die Lage allerdings jeweils weniger gut eingeschätzt wurde.
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