ftt - Newsletter
 
1
Das Jahr 2024
Zur Auswahl zurückkehren News  Drucken 
Zusammenfassung
Im abgelaufenen Jahr 2024 ist die deutsche Textil- und Modeindustrie geschrumpft. Nahezu sämtliche Kennzahlen schließen mit einem Minus ab. Beide Segmente, sowohl die Textil- als auch die Bekleidungsindustrie, waren in ähnlichem Ausmaß vom Konjunkturrückgang betroffen. Auch der Außenhandel leistete, wie schon im Vorjahr, keinen positiven Beitrag, im Gegenteil: Der Beitrag des Auslandes zum Umsatzrückgang war überproportional hoch. Auch die jüngsten Umfrageergebnisse legen keine baldige Trendwende zum Besseren nahe.

Das Jahr 2024 im Einzelnen:

Umsatz
Die gesamte Branche muss im Jahr 2024 einen nominalen Umsatzrückgang von -4,3 % verkraften. Textil verliert nach dem schwachen Vorjahr 2023 nochmals -4,6 %, bei Bekleidung sinken die Umsätze nach einem kräftigen Plus im Vorjahr im Jahr 2024 um -3,7 %. Dabei war bei Textil besonders die zweite Jahreshälfte von Umsatzrückgängen geprägt, bei Bekleidung war es die erste Jahreshälfte.

Die Segmententwicklung
Betrachtet man die Entwicklung der Teilsegmente, so wird bei Textil deutlich, dass die schwachen Umsatzzahlen des vergangenen Jahres sich in nahezu sämtlichen Teilbereichen widerspiegeln. Insbesondere die wichtigen technischen Textilien sind erheblich geschrumpft, was nach den Rückgängen in 2023 besonders belastet. Lediglich die Vliesstoffe

Im Bekleidungssegment war die Entwicklung im vergangenen Jahr 2024 unterschiedlich: Vor allem der größte Teilbereich, die sonstige Oberbekleidung, schrumpfte nach erheblichen Zugewinnen 2023 zwar um -4,2 %, die Strumpfwaren sowie die Arbeits- und Berufsbekleidung konnten die Verluste jedoch zumindest teilweise kompensieren. Jedoch waren die Zuwächse für eine positive Gesamtentwicklung der Umsätze bei weitem nicht ausreichend.

Betrachtet man die Zielregion der Umsätze, so zeigt sich, dass der Umsatzbeitrag des Auslandes stark belastend gewirkt hat. Besonders die Umsätze mit der Eurozone sind deutlich gesunken. Dies war in den Vorjahren meist umgekehrt, die Auslandsumsätze trugen in der Regel überproportional positiv zum Gesamtumsatz bei.

Besonders auffällig ist dies bei Bekleidung, wo die Umsätze des Auslandes sehr viel stärker sanken als die des Inlandes. Auch bei Textil war der Auslandsumsatz schwach, hier konnte sich aber der Umsatz mit dem außereuropäischen Ausland noch vergleichsweise gut halten.

Die Beschäftigtenzahlen sanken im vergangenen Jahr so deutlich wie seit der Corona-Zeit nicht mehr. In den Jahren 2022 und 2023 konnte die Beschäftigung in etwa gehalten werden, aber im Jahr 2024 sanken die Beschäftigtenzahlen insgesamt um -4,2 %. Textil hat aufgrund der schlechteren Gesamtzahlen des vergangenen Jahres mit -5,0 % mehr Mitarbeiter abgebaut als Bekleidung mit -2,3 %.

Die geleisteten Arbeitsstunden sind im vergangenen Jahr insgesamt um recht deutliche -5,0 % gefallen; in der Textilindustrie mit -5,4 % etwas mehr als in der Bekleidungsindustrie (-4,1 %). Die Lohn- und Gehaltssummen sind hingegen trotz Lohnsteigerungen aufgrund des Rückganges der Beschäftigung insgesamt leicht um -0,4 % gesunken. Bei Textil fallen die Lohn- und Gehaltssummen um -1,3 %, bei Bekleidung steigen die Löhne sogar etwas: +1,5 % im Jahr 2024.

Produktion
Die inländische Produktion1) fiel bei Bekleidung mit -11,3 % sehr deutlich gegenüber dem Vorjahr. Bei Textil nahm der Produktionswert um -3,0 % ab.

Preise
Die Beschaffungspreise für Rohstoffe haben sich nach den teils exorbitanten Steigerungen in den meisten Fällen wieder auf niedrigeren Niveaus eingependelt, allerdings liegen die Preise durchweg und für nahezu sämtliche Güter auch deutlich über denen vor Beginn der Corona- und der nachfolgenden Energiekrise 2020.

Besonders deutlich sind die Energiepreise gestiegen. Die Beschaffungskosten für Rohstoffe auf Kunststoffbasis sinken zwar seit etwa zwei Jahren tendenziell, aber auch deren Preisniveaus liegen klar über denen von 2019.

Auch die Kosten für Seespedition, die noch 2023 wieder zu Vorkrisenwerten zurückgekehrt waren, sind 2024 wieder stetig angestiegen.

Dem gegenüber sind die Erzeugerpreisindizes (Verkaufspreise Inlandsabsatz) für Textilien und Bekleidung im vergangenen Jahr nur noch kaum gestiegen: bei Textil um +0,4 %, bei Bekleidung um +1,7 %.

Einzelhandel
Der gesamte Einzelhandel hat nominal im Jahr 2024 um +2,5 % Umsatz zulegen können. Real waren es +1,2 %. Der Bekleidungseinzelhandel hat hingegen nominal 2024 -1,0 % an Umsatz verloren, real sogar -2,7 %.

Die Preise im Einzelhandel hingegen stiegen im Bekleidungseinzelhandel überproportional um +2,6 %, im gesamten Einzelhandel war es ein Plus von 1,4 %.

Außenhandel
Das Außenhandelsvolumen ist 2024 nach 2023 nochmals gesunken. Dies gilt sowohl für die Exporte als auch für die Importe.

Vom Rückgang der Exporte war, wie schon im Vorjahr, insbesondere die mit Abstand wichtigste Region betroffen, nämlich der EU-Binnenmarkt. In wichtige Abnehmerländer wie Italien, Frankreich oder das Vereinigte Königreich sanken die Exporte deutlich. Allerdings stiegen die Exporte in Länder wie Niederlande oder insbesondere Polen sehr deutlich. Diese Länder sind jedoch meist nicht die Endabnehmer. Der wichtigste außereuropäische Exportmarkt, die USA, verzeichnete leichte Exportzuwächse. Nach China und in die Türkei hingegen wurde weniger ausgeführt.

Das Bild bei den Importen war im Vorjahr nicht einheitlich: Klassische Beschaffungsmärkte wie die Türkei und Italien waren deutlich rückläufig, während aus Südostasien deutlich mehr importiert wurde. Insbesondere aus Kambodscha kamen deutlich mehr Bekleidungswaren nach Deutschland, aber auch Pakistan hat als Beschaffungsmarkt an Bedeutung zugenommen.

Kurzfristige Perspektiven
Die Konjunkturumfrage des Gesamtverbands textil+mode zu Anfang des Jahres 2025 zeigt bei Bekleidung die seit drei Jahren andauernde Verschlechterung des Konjunkturklimas in der Branche. Dies gilt gleichermaßen für die Lageeinschätzungen wie für die kurzfristigen Erwartungen. Bei den Textilunternehmen ist die Einschätzung des Konjunkturklimas Anfang 2025 hingegen positiver als im Vorjahr. Ursache hierfür sind deutlich verbesserte kurzfristige Erwartungen, die jedoch im vergangenen Jahr besonders schlecht ausfielen, sodass hier zum Teil ein Basiseffekt vorliegen dürfte.
Meistgelesene News
Internationales Forum für Digitalisierung und Innovation in der Mode Meldung lesen
Schöffel PRO wird mit German Design Award 2025 ausgezeichnet Meldung lesen
Oerlikon Manmade Fibers Solutions: „Technology Day 2025“ in Indien Meldung lesen
Nachhaltige Innovationen für die indonesische Textilindustrie Meldung lesen
IVGT: Kostenlose ADDTEX- Masterclass Meldung lesen
Epson auf der TecStyle Visions 2025 Meldung lesen
Medizinische Textilien mit Infektionsschutz Meldung lesen
Textile Weiterbildung – TITV e.V. bietet praxisnahe Seminare für 2025 Meldung lesen
Outlast® MIC Technologie Meldung lesen
Textildruck Convention in Köln verbindet DTF mit dem Transferdruck Meldung lesen
Zirkularität in der Textilbranche stärken Meldung lesen
Epson Monna Lisa ML-16000JQ für den Druck auf Jacquard-Stoffen Meldung lesen
Epson kooperiert mit der SUSS MicroTec SE Meldung lesen
Veranstaltungen mit Beteiligung des TITV Greiz Meldung lesen
Das Jahr 2024 Meldung lesen
6. AddTex-Projektpartnertreffen in Prag Meldung lesen
Klopman verpflichtet sich zu 100% erneuerbarer Energie und reduziert Emissionen Meldung lesen
Multi-Plot präsentiert erfolgreich DTF-Systeme auf der TecStyle Visions Meldung lesen
Outlast® verbessert den kühlen Griff von Textilien um bis zu 60% Meldung lesen
Weitere News >


Inhalte


News
Newsletter
Veranstaltungen

Rechtliche Informationen


Impressum
Datenschutz
AGB

Kontakt & Service


Mediadaten
Kontakt
F.A.Q.
Copyright © 2008 - 2025 ftt-online.net