Die Konjunkturdaten bleiben auch zum Ende des dritten Quartals schwach. Zwar gibt es vereinzelt Lichtblicke, beispielsweise im Einzelhandel, bei der Mehrheit der Kennzahlen mangelt es an positiven Daten. Der bisherige negative Trend des Jahres 2024 scheint ungebrochen. Am aktuellen Rand haben sich die Unternehmen zuletzt wieder etwas positiver geäußert, aber für einen optimistischen Ausblick ist es noch zu früh. Die Nachfrage bleibt das größte Problem, und zwar sowohl im Inland als auch europäischen und außereuropäischen Ausland.
Der Umsatz sinkt auch im aktuellen Monat September weiter ab. Bei Textil um -5,5 %, bei Bekleidung moderat um -1,0 %. Insgesamt liegen die Umsätze der Branche per September um -4,8 % unter denen des Vorjahres. Die Umsatzschwäche hat sich stetig im gesamten Verlauf des Jahres 2024 entwickelt, sowohl bei Bekleidung als auch bei Textil. Auch die Segmente sind nahezu ausnahmslos von den Rückgängen betroffen, etwas besser entwickelten sich nur die Vliesstoffe und bei Bekleidung die Arbeits- und Berufsbekleidung sowie die Strumpfwaren. Am aktuellen Rand verzeichnet der Auslandsmarkt leichte Erholungstendenzen. Die Anzahl der Betriebe sinkt ebenfalls unvermindert weiter: im Vorjahresvergleich Ende September bei Textil um -3,4 %, bei Bekleidung um -7,8 %.
Auch die Beschäftigung sinkt aufgrund der nun schon länger anhaltenden Konjunkturschwäche ebenfalls seit etlichen Monaten. Bei Textil waren Ende September im Vorjahresvergleich -4,2 % weniger Personen beschäftigt, bei Bekleidung waren es –2,9 %. Auch die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden geht zurück: per September um -5,1 %. Die Bruttolohn- und Gehaltssummen sinken bei Textil, und zwar per September um -1,5 %. Bei den Bekleidungsunternehmen hingegen sind per September die Lohn- und Gehaltszahlungen im Schnitt um +2,8 % gestiegen, allerdings mit sinkender Tendenz.
Die inländische Produktion1) sinkt tendenziell, auch wenn in einzelnen Monaten wie aktuell im September der Produktionsindex steigt. Im Gesamtjahr ist die Produktion bei Textil um -2,9 % zurückgegangen, bei Bekleidung waren es -12,2 %.
Die Auftragseingänge und Auftragsbestände sind sehr volatil. Im September waren sie – besonders bei Bekleidung – positiv, allerdings gingen im Jahresverlauf die Auftragseingänge bei Textil um -1,4 % und bei Bekleidung um -2,9 % zurück.
Die Erzeugerpreise schwanken in den vergangenen Monaten nur noch geringfügig und haben sich nach dem Teuerungsschub der vergangenen Jahre bei Textil (per September +0,3 %) auf einem etwas höheren Niveau eingependelt. Bei Bekleidung sind die Preise im Jahr 2024 bisher um +1,6 % gestiegen.
Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel ist insbesondere in den Sommermonaten des Jahres 2024 klar hinter der Entwicklung des gesamten Einzelhandels zurückgeblieben. Der September war mit einem Plus von +4,5 % wieder deutlich besser als der Vorjahresmonat. Damit liegen die Umsätze des Bekleidungseinzelhandels per September noch -0,8 % unter denen des Vorjahreszeitraums.
Der Außenhandel verlief für das Bekleidungssegment im September mit einem Plus von +7,5 % überraschend positiv. Die Textilhersteller exportierten im September -7,4 % weniger. Insgesamt bleibt der Export jedoch noch immer hinter dem Vorjahr zurück: -7,2 % bei Textil, -1,6 % bei Bekleidung. Insgesamt exportierte die Branche 2024 bisher -3,4 % weniger. Bei den Importen ein ähnliches Bild: +10,9 % bei Bekleidung und -1,1 % bei Textil im Monat September. Insgesamt hat die Branche per September jedoch -4,6 % weniger importiert.
Die Rohstoffeinfuhren sinken um -17,9 %.
ifo-Konjunkturklimaindex September 2024
Das Konjunkturklima für die Industrie insgesamt hat sich im September weiter eingetrübt. Demgegenüber fielen die Einschätzungen bei Textil und Bekleidung etwas besser aus. Dies war bei Textil auf optimistischere Erwartungen, bei Bekleidung hingegen auf deutlich bessere Lagebeurteilungen zurückzuführen. Die größten Sorgen bereitet den Unternehmen die Auftragslage im Inland. Etwas besser werden die Auslandsmärkte beurteilt. Eine Trendwende ist dennoch nach wie vor nicht in Sicht. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass trotz einzelner positiver Konjunkturdaten der Abwärtstrend nicht gestoppt werden konnte.
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