Das westafrikanische Land Benin ist auf dem besten Weg, sich als neues Beschaffungs- und Produktionszentrum für Textilien und Bekleidung zu etablieren. Lokal produzierte Baumwolle soll zu Textilien für den globalen Markt weiterverarbeitet werden. Die Aid by Trade Foundation (AbTF) unterstützt diese Entwicklung mit ihrem Cotton made in Africa (CmiA) Nachhaltigkeitsstandard für Baumwolle, der nicht nur eine nachhaltige und lokal verfügbare Basis für die Textilproduktion bietet, sondern auch den Zugang zu internationalen Märkten erleichtert. Kürzlich besuchte eine Delegation von AbTF-Repräsentanten das CmiA-Projektland Benin, um sich vor Ort ein Bild von den Fortschritten zu machen.
Ein besonderer Fortschritt für die Entwicklung einer eigenständigen und nachhaltigen Textilindustrie in Benin markiert die kürzlich erfolgte Errichtung eines Textilproduktionszentrums südlich von Cotonou. Laut Angaben des Textilparks wird zu 100 Prozent Cotton made in Africa verifizierte Baumwolle genutzt, was die Rolle des Nachhaltigkeitsstandards in der Region unterstreicht. „Die afrikanische Textilproduktion gewinnt an Dynamik, und Cotton made in Africa trägt wesentlich dazu bei, dass diese Entwicklung auf Nachhaltigkeit fußt“, erklärt Gerlind Bäz, Senior Project Manager bei der Aid by Trade Foundation, beim Besuch in Benin und ergänzt: „Wir freuen uns sehr, den Aufbau einer westafrikanischen Textilproduktion hier in Benin zu unterstützen und dadurch den Marktzugang für nachhaltig produzierte Baumwolle aus Afrika weiter zu fördern.“
Cotton made in Africa ist ein bedeutender Akteur für die nachhaltige Baumwollproduktion in der Region und wichtiger Partner für den globalen Textilhandel. 30% der Baumwollproduktion in ganz Afrika ist Cotton made in Africa-verifiziert. Der Standard arbeitet in elf Ländern südlich der Sahara mit 20 Baumwollgesellschaften und rund 900.000 Kleinbäuer*innen zusammen. In Benin wird Baumwolle gemäß CmiA- Standard bereits seit Gründung der Initiative im Jahr 2005 angebaut. Gemeinsam mit drei Baumwollunternehmen in Benin arbeitet die AbTF mit ihren Standards CmiA und CmiA Organic daran, den Marktzugang für Baumwollproduzent*innen zu verbessern, die Menschen vor Ort resilienter gegen die Folgen des Klimawandels zu machen und dabei die Umwelt und Biodiversität zu schützen. Mehr als 2.700 Partner zählt der Standard in der textilen Kette weltweit.
Anlässlich des World Cotton Days Anfang Oktober besuchte eine Delegation aus AbTF-Repräsentanten gemeinsam mit Partnern von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und PAN-UK (Pesticide Action Network, United Kingdom) das CmiA-Projektland Benin. Neben den Veranstaltungen zum World Cotton Day standen der Besuch des Textilparks sowie die Anbaugebiete von CmiA Organic-Baumwolle auf dem Programm. Rund um Aklampa traf die Projektgruppe Baumwollfarmer*innen, die Baumwolle gemäß CmiA Organic-Standard anbauen und Teil des Projekts ‚Growing Benin’s organic cotton sector‘ sind. Ziel des Projekts ist die Umstellung auf ökologischen Baumwollanbau gemäß CmiA Organic-Standard, um so die Lebensbedingungen der Kleinbäuer*innen zu verbessern. Indirekt sollen rund 45.500 Erwachsene und Kinder von dem Projekt profitieren. Durch den erweiterten Marktzugang via CmiA sollen langfristige Investitionen in den Bio-Baumwollsektor in Benin sichergestellt werden. Koordiniert wird das Projekt von PAN UK, federführend umgesetzt von der Nichtregierungsorganisation OBEPAB (Organisation Béninoise pour la Promotion de l’Agriculture Biologique) und finanziell sowie inhaltlich unterstützt von der AbTF und dem Baumwollhändler Paul Reinhart AG. Im Rahmen der Sub-Saharan Cotton Initiative der GIZ wird es außerdem mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.
Bild: miA Organic Baumwollblüte_Credit M. Diarassouba für AbTF
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