Die Konjunkturzahlen des aktuellen Monats Februar bleiben mehrheitlich negativ, insbesondere bei Textil ist an den wichtigen Kennziffern zu Umsatz, Beschäftigung und Auftragslage keine Trendwende erkennbar. Die Zahlen der Bekleidungsindustrie sind weiterhin besser. Die aktuellsten Konjunkturumfragen könnten aber Anlass zu vorsichtigem Optimismus geben, denn das ifo-Konjunkturklima für die Gesamtwirtschaft stieg zum dritten Mal in Folge. Dennoch bleibt nach Einschätzung der Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie der Auftragsmangel das größte Problem.
Die Umsätze in der Gesamtbranche stiegen im Februar 2024 um +2,7% an, wobei Textil ein Plus von +4,0% verzeichnet. Die Bekleidungsindustrie konnte +0,8% mehr Umsätze erzielen. Dennoch verzeichnet das Bekleidungssegment kumuliert für Januar und Februar +1,7% mehr Umsatz, Textil hat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum -2,9% weniger Umsatz erzielt. Die Gesamtbranche liegt damit per Februar um -1,1 % unter dem Vorjahr. Die Anzahl der Betriebe sinkt im Vergleich zum Vorjahr: Ende Februar bei Textil um -3,4%, bei Bekleidung um -6,7%.
Die Beschäftigung entwickelt sich, in der Regel nachlaufend, entsprechend zu den Umsätzen: Bei Textil liegt die Anzahl der Beschäftigten Ende Februar um -5,3% unter dem Vorjahr, bei Bekleidung geht die Beschäftigung bei sinkender Anzahl an Betrieben und steigenden Umsätzen um -0,5% gegenüber dem Februar 2023 zurück. Tendenziell genauso entwickeln sich die geleisteten Arbeitsstunden: Sie sinken bei Textil in den ersten beiden Monaten um -3,9%, bei Bekleidung erhöhen sie sich leicht um +0,7 %. Die Bruttolohn- und Gehaltssummen sinken bei Textil um -1,5%, bei Bekleidung steigen sie um +6,3%.
Die inländische Produktion1) steigt im Februar bei Textil parallel zum Umsatz vergleichsweise kräftig an, so dass auch über die vergangenen drei Monate hinweg eine Produktionsausweitung vermeldet werden konnte. Die Bekleidungsproduktion steigt weiter kräftig mit deutlich zweistelligen Raten.
Bei den Auftragseingängen und den Auftragsbeständen bleibt die sehr unterschiedliche Entwicklung zwischen Textil und Bekleidung bestehen: Bekleidung entwickelt sich in den vergangenen Monaten klar positiv, während Textil mit sinkenden Auftragsbeständen und -eingängen zu kämpfen hat. Die Einschätzungen der Auftragslage im In- und Ausland sind jedoch in beiden Teilbranchen nach wie vor pessimistisch geprägt.
Die Erzeugerpreise steigen weiterhin nach dem Inflationsschub der vergangenen Monate vergleichsweise moderat und haben sich bei Textil wieder bei unter einem Prozent, bei Bekleidung zwischen einem und zwei Prozent eingependelt.
Der nominale Umsatz im Bekleidungseinzelhandel wächst weiter stärker als der Einzelhandel insgesamt. Auch die Preissteigerungen im Bekleidungseinzelhandel bewegen sich in den vergangenen Monaten über denen des gesamten Einzelhandels.
Der Außenhandel verläuft bei der Textilindustrie mit einem nominalen Exportminus von -5,4% weiter enttäuschend. Die Exporte der Bekleidungshersteller konnten hingegen um +3,3% zulegen. Die nominalen Importe sinken bei Textil und Bekleidung weiter mit zweistelligen Raten.
Der Einfuhrüberschuss per Februar sinkt aufgrund des hohen Importrückganges um -53,7%.
Die Rohstoffeinfuhren sinken ebenfalls, und zwar um -18,2%.
ifo-Konjunkturklimaindex April 2024
Das Konjunkturklima in Deutschland hat sich im April zum dritten Mal in Folge deutlich verbessert. Getragen wurde dies im Wesentlichen vom Dienstleistungssektor, aber auch im verarbeitenden Gewerbe stieg das Konjunkturklima leicht an. Die Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie äußern sich, insbesondere was die Erwartungen angeht, nur unwesentlich optimistischer als in den Vormonaten. Auch die Lagebeurteilungen sind nicht entscheidend positiver geworden. Dennoch könnte sich im laufenden Jahr eine leichte Aufwärtstendenz abzeichnen.
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