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Beschichtungsexperte begreift Textilien als Werkstoff der Zukunft
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Textildruckerei Mayer auf der Techtextil 2022

Eine textile Fläche über smarte Beschichtungen mit innovativen Funktionen aufwerten – das ist die Kernkompetenz der Textildruckerei Mayer. Das Ergebnis sind keramische 3D-Hartbeschichtungen, hybride Textilien mit aufgedruckter Aktorik und Sensorik sowie Lösungen für persönliche Schutzausrüstung. Seine neusten Entwicklungen zeigt das Unternehmen aus Meßstetten-Unterdigisheim auf seinem Stand A95 in Halle 11.1 auf der Techtextil. Die Messe findet vom 21. bis 24. Juni 2022 in Frankfurt statt.

Technische Textilien als konsequente Weiterentwicklung bestehender Kompetenz
„Textilien waren für mich schon immer ein faszinierender Werkstoff“, erklärt Michael Steidle. Als gelernter Elektroniker-Meister hat der Geschäftsführer der Textildruckerei Mayer „von Hause aus einen un-emotionalen Blick auf Textilien“, wie er selbst feststellt. Gemeinsam mit seiner Frau hat Michael Steidle die Textildruckerei zu einem innovativen Hersteller von technischen textilen Lösungen weiterentwickelt. Das Führungsduo setzt dabei auf bestehende Mittel und Erfahrung, die sie erfolgreich nutzen, um neue Wege einzuschlagen.

Beschichtung macht Funktion
Der erste Meilenstein war die patentierte Produktfamilie CERAPUR, die das Unternehmen stetig und nach individuellen Kundenwünschen erweitert. Aktuell arbeitet die Textildruckerei an besonders abriebfesten und widerstandsfähigen Varianten. Diese Neuentwicklungen innerhalb der CERAPUR-Familie werden bei der Techtextil in Frankfurt zu sehen sein.

Die Elektronik-Kompetenz von Geschäftsführer Steidle fließt unter anderem in die Beschichtung ESD Fibre X ein, die ein weiteres Mayer-Exponat auf der Techtextil sein wird. Sie beugt elektronischen Entladungen vor, wie sie beispielsweise in der Elektronikfertigung zu vermeiden sind. Die patentierte leitfähige Keramik kann auf abgestimmten textilen Trägern wie ESD- coateX als Sitzoberfläche zum Einsatz kommen.

Auch im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung hat die Textildruckerei einiges zu bieten: Das entsprechende Techtextil-Schaustück wird ein Handschuh mit bedruckten Funktionsflächen, also Handinnenfläche und Finger, sein. Der Auftrag der Beschichtung erfolgt hier in zwei Schritten: Zuerst kommt die Schutzfläche, die für die nötige Widerstandsfähigkeit sorgt. Im zweiten, direkt angeschlossenen Beschichtungsvorgang wird die nötige Flexibilität und das „Feingefühl“ aufgedruckt. Besonders diffizil sind dabei die Fingerkuppen, denn hier sind die Ansprüche an Stich- und Schnittschutz sowie an die Taktilität am höchsten.

Anhand der Innenfläche einer Autotür demonstriert die Textildruckerei Mayer ihre Kompetenz in Sachen Sensorik und Aktorik. Ein textiles Trägermaterial ist mit einer 3D-Heizpaste aus Kohlenstoffnanoröhren bedruckt. Heraus kommt eine textile Flächenheizung, zu bedienen bequem per Touch, denn die Sensorik wird gleich mit aufgedruckt. Platz für weitere Funktionalitäten bleibt außerdem, denn die Heizpaste wird auf der Rückseite des Textils aufgebracht. Denkbar ist beispielsweise ein Fensterheber: Dazu wird auf der Vorderseite eine leitfähige Carbon-Paste appliziert – und schon sorgt ein sanfter Touch auch für frischen Wind.

Textilien als Werkstoff der Zukunft
Schützend, heizend, leuchtend, leitend: Für Mayer-Geschäftsführer Steidle sind Textilien ein Werkstoff mit großem Potenzial. Er erklärt: „Im Vergleich zu anderen modernen Werkstoffen sind Textilien günstig in der Herstellung, haben ein geringes Gewicht und sind flexibel in der Verarbeitung.“ Des Weiteren gelingt es, mit wenig Aufwand eine Vielzahl an Funktionalitäten zu erreichen. Innovationstreiber Michael Steidle: „Wir schaffen es, in zwei bis drei Arbeitsschritten die Eigenschaften eines Materials um das 30-fache zu verbessern.“

Weil man bei der Textildruckerei Wert auf präzises Arbeiten legt, wird kaum Ausschuss produziert – was sich wiederum positiv auf den Ressourcen- und Energieverbrauch auswirkt. „Textilien sind ein effizienter und nachhaltiger Werkstoff, der zukünftig eine Alternative zu traditionellen Ansätzen bieten wird“, ist Steidle deshalb überzeugt.