Die Konjunkturzahlen zeigen die Werte bis Januar 2022 an. Anhand der jüngsten Daten wie z.B. den Ergebnissen der aktuellsten ifo-Umfrage ist bereits ablesbar, dass der bis dato weiter vorangeschrittene Aufschwung ab März ausgebremst werden wird. Die meisten der vorliegenden Zahlen erlauben insofern keine Rückschlüsse auf den weiteren Konjunkturverlauf des Jahres.
Die Umsätze steigen im Monat Januar im Vergleich zum Januar 2021 deutlich, wiederum besonders bei Bekleidung (+62,2 %), weniger bei Textil (+9,9 %). Die Vorgaben aus dem Vorjahr waren allerdings auch besonders niedrig. Die Januarzahlen des Jahres 2020 wurden damit noch nicht erreicht.
Die Beschäftigung liegt bei Textil noch mit -1,0 % unter den Vorjahreswerten, Bekleidung beschäftigt im Vorjahresvergleich unverändert viele Menschen. Insgesamt zählt die Branche -0,7 % weniger Beschäftigte als vor der Jahresfrist.
Die inländische Produktion1) steigt weiter sehr deutlich, allerdings nur bei Bekleidung (+16,9 % in den vergangenen drei Monaten). Demgegenüber wird in der Textilindustrie seit einigen Monaten weniger produziert (-3,0 % seit November 2021).
Die Auftragseingänge und Auftragsbestände zeigen weiter deutlich nach oben, und zwar sowohl für Textil als auch für Bekleidung.
Die Erzeugerpreise, die in den vergangenen Jahren kaum stiegen, reagieren nun zunehmend auf die extremen Beschaffungspreise bei Rohstoffen und Energie: Bei Textil liegen die Preise der Hersteller im Januar +7,3 % über denen des Vorjahres, allein im Monat Januar 2022 stiegen sie um +3,2 %. Für Bekleidung sind die Januar-Preise im Vorjahresvergleich um immerhin +2,5 % gestiegen.
Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel ist aufgrund des Lockdowns im Vorjahr um über das Dreifache gestiegen.
Der Außenhandel ist schwach in das neue Jahr gestartet. Bekleidung hat im Januar -21,0 % weniger exportiert als im Januar 2021, bei den Textilherstellern waren es -5,3 % weniger.
Die Einfuhren an Textilwaren sind hingegen gestiegen (+15,6 %). Die Bekleidungseinfuhren sind ebenfalls gesunken (-21,5 %).
Der Einfuhrüberschuss sinkt im Januar um -5,9 %.
Die Rohstoffeinfuhren sinken im Januar trotz der exorbitant gestiegenen Preise um -13,8%. Die deutlich geringeren Importvolumina sind auf die vielfältigen Liefer- und Transportprobleme zurückzuführen.
ifo-Konjunkturklimaindex März 2022
Das Konjunkturklima für das verarbeitende Gewerbe geht innerhalb eines Monats so stark zurück wie noch nie zuvor. Insbesondere die Erwartungen der Industrie sind nun per saldo negativ, nachdem sie im Februar noch angesichts einer Konjunkturerholung sehr positiv waren. Auch die Unternehmen bei Textil und Bekleidung verlieren den Optimismus, die Indizes gehen auch hier besonders bei den Erwartungen deutlich zurück. Allerdings fällt der Rückgang nicht ganz so drastisch aus, da das Konjunkturklima zuvor auch nicht so positiv war wie in der Industrie insgesamt.
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