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Auch 2021 startet mit außerordentlich schlechten Zahlen
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Auch der Januar des neuen Jahres 2021 bringt noch keine Trendwende, im Gegenteil: Die teils dramatisch schlechten, aber wichtigen Zahlen wie Umsatz, Außenhandel und Beschäftigung lassen keinerlei Besserung erkennen. Dies trifft in besonderem Maße auf Bekleidung zu, aber auch bei Textil insgesamt sind die meisten Kennziffern noch tiefrot, trotz einzelner hoffnungsvoller Signale zum Ende 2020. Allerdings steigen die Geschäftserwartungen und damit auch das Ifo-Konjunkturklima im März deutlich an. Hier bleibt zu hoffen, dass die Konjunkturzahlen der kommenden Monate diesem Trend folgen werden.

Das neue Jahr beginnt bei fortwährendem Lockdown mit dramatisch sinkenden Umsätzen von -49,6 % bei Bekleidung und auch bei Textil beträgt der Rückgang -10,0 %. Insgesamt hat die Branche damit -25,8 % weniger umgesetzt als im (Vorkrisen-)Monat Januar 2020.

Die Beschäftigung sinkt ebenfalls weiter. Ende des Monats waren bei Textil -5,3 % weniger Menschen beschäftigt, bei Bekleidung waren es -8,4 %, zusammen -6,3 %.

Die inländische Produktion1) geht weiter zurück, bei Textil jedoch, verbunden mit erheblichen monatlichen Schwankungen, weniger stark als bei Bekleidung, wo die Produktion in den vergangenen Monaten jeweils um mehr als -20 % sank.

Die Auftragseingänge erleiden nach einer kleinen Erholung Ende 2020 weiter einen Rückschlag und sinken im Januar: bei Textil um -2,5 %, bei Bekleidung um -36,5 %.

Bei den Erzeugerpreisen bleibt es bei nur leichten Veränderungen.

Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel ist im Monat Januar aufgrund der Lockdown-Maßnahmen extrem eingebrochen: -81,6 %. Im gesamten Einzelhandel wurde -7,9 % weniger umgesetzt.

Die Lage beim Außenhandel bleibt auch im neuen Jahr zunächst rückläufig: Textil exportiert im Januar -8,3 % weniger, bei Bekleidung sind es sogar -22,4 %. Auch bei den Einfuhren ist der aktuelle Befund unverändert: Während Textil allein aufgrund der weiter hohen Importe an textilen Materialien für Schutzausrüstung zulegt (+12,1 %), sinken die Importe von Bekleidungswaren um -22,2 %.

Der Einfuhrüberschuss sinkt im Januar um -5,8 %.

Die Rohstoffeinfuhren sinken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -15,9 %.

Ifo-Konjunkturklimaindex März 2021
Die Umfragewerte der gesamten Industrie steigen nochmals deutlich und sind jetzt so gut wie seit Mitte 2019 nicht mehr. Insbesondere die positiveren Geschäftserwartungen zeugen von einem wieder zunehmenden Optimismus. Die Werte für Textil folgen, wenn auch etwas zögerlicher, im Großen und Ganzen diesem Trend. Bemerkenswert ist der aktuell starke Anstieg des Konjunkturklimas bei Bekleidung, der in beträchtlichem Gegensatz zu den Konjunkturwerten steht. Tatsächlich steigen lediglich die Erwartungen der Bekleidungsunternehmen im März an, während die Einschätzung der Konjunkturlage weiterhin pessimistischer ausfällt, was auch mit dem Zeitpunkt der Befragung zusammenhängen könnte, als allgemein noch von Lockerungen der Pandemiemaßnahmen ausgegangen wurde.