Die aktuellen Konjunkturzahlen reichen bis zum Februar 2020 und sind daher bisher nur teilweise von der Corona-Krise betroffen. Importe und Rohstoffeinfuhren gehen allerdings aufgrund des früheren Ausbruchs in Asien bereits deutlich zurück. Aber auch andere wichtige Kenngrößen wie Umsatz und Beschäftigung werden durch die Krise schwer getroffen werden, zumal die ifo-Zahlen teils historische Tiefststände erreichen.
Auch im neuen Jahr sinken die Umsätze, nachdem diese schon zum Ende des vorangegangenen Jahres eine sinkende Tendenz zeigten. Im Monat Februar sinken sie bei Textil um weitere -2,0 %, bei Bekleidung um -4,5 %. Damit werden erste Auswirkungen der Corona-Krise bemerkbar, die in ihrer vollen Wucht ab dem Monat März sichtbar sein werden. Die Branche insgesamt liegt per Februar bei einem Minus von -3,0 %.
Die Beschäftigung nimmt weiter ab und der Abbau von Kapazitäten beschleunigt sich: -3,3 % bei Textil und -5,8 % bei Bekleidung im Durchschnitt der ersten beiden Monate. Zum Monatsende Februar sind es -3,4 % weniger Beschäftigte bei Textil und -6,4 % weniger bei Bekleidung als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres.
Auch die inländische Produktion1) sinkt, und zwar in beiden Segmenten deutlich seit Beginn des Jahres: -4,4 % bei Textil, -8,9 % bei Bekleidung.
Die Auftragslage ist seit einigen Monaten ebenfalls für beide Teilsegmente rückläufig. Das wird insbesondere an den Auftragseingängen sichtbar.
Die Erzeugerpreise steigen über die vergangenen Monate unverändert nur leicht an, insbesondere Textil kann seit geraumer Zeit kaum höhere Preise durchsetzen. Der Anstieg beträgt +0,3 % seit Beginn des Jahres, das ist sogar noch etwas weniger als 2019. Bei Bekleidung steigen die Preise nur wenig stärker, in diesem Jahr bisher um +0,7 %.
Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel steigt im Februar mit +0,6 % noch etwas an, abermals jedoch deutlich unter dem Wert des gesamten Einzelhandels, der per Februar +5,8 % zulegte.
Der Außenhandel2) zeigt das seit etlichen Monaten bekannte Muster: Zuwächse im Bekleidungsexport (+4,3 %), die trotz schwacher Inlandskonjunkturzahlen realisiert werden, Rückgänge beim Textilexport (-3,2 %). Bei den Importen sind die Auswirkungen der Pandemie bereits sichtbar, die Rückgänge betragen hier bei Bekleidung -2,8 % und bei Textil -6,6 %.
Der Einfuhrüberschuss sinkt damit per Februar um deutliche -16,0 %.
Die Rohstoffeinfuhren sinken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -22,7 %, auch hier sind erste Vorzeichen der Pandemie in China spürbar, sowohl was die Mengen als auch was die Preise angeht.
ifo-Konjunkturklimaindex April 2020
Im April zeigt sich die Corona-Krise der Unternehmen mit voller Wucht: Die Werte stürzen in einer einmaligen Geschwindigkeit auf die tiefsten Stände seit der Finanzkrise. Dieser bedrückende Befund gilt für die Textil- und die Bekleidungsindustrie gleichermaßen, wie auch für das gesamte verarbeitende Gewerbe. Bezieht man Handel und Dienstleistungen in die Betrachtung ein, wird aktuell die historisch schlechteste Konjunkturstimmung gemessen. Besonders negativ sind die Konjunkturerwartungen für die kommenden Monate. Da die Wirtschaftstätigkeit aufgrund einzelner Lockerungen bei den Infektionsschutzbestimmungen seit Erhebung der ifo- Zahlen Mitte April nur sehr langsam wieder an Fahrt gewinnt, ist nicht mit einer baldigen Erholung zu rechnen.
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