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Modebranche unter Druck
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GermanFashion informiert

„Mit einem leichten Minus von rund einem Prozent im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeigen die Gesamtumsätze der Bekleidungsbranche eine den gemäßigten Erwartungen des letzten Jahres entsprechende Situation“, beschreibt Gerd Oliver Seidensticker, Präsident des deutschen Modeverbandes GermanFashion, die wirtschaftliche Situation. „Die Exportmärkte präsentieren sich weiterhin erfreulich stark, während wir es insbesondere auf dem Beschaffungsmarkt China mit einer, bedingt durch das CORONA Virus, schwierigen Situation zu tun haben“, erklärt Seidensticker weiter.

Das Segment der „sonstigen Oberbekleidung“ schließt bei den deutschen Unternehmen mit einem Minus von 4,7 %. Die Zahl der Beschäftigten zeigt sich stabil und die Anzahl der Betriebsstätten verringert sich um knapp 1 %. Die jahrelangen Gewinner der Branche, die Hersteller der Arbeits- und Berufsbekleidung, gehen mit einer schwarzen Null aus dem Jahr hervor. „Dies ist ein Zeichen dafür, dass die deutsche Wirtschaft zurzeit nicht besonders investitionsfreudig ist und große Unternehmen trotz insgesamt guter Konsumlage auf Kurzarbeit setzen“, erklärt Thomas Lange, Hauptgeschäftsführer von GermanFashion. „Doch insgesamt können wir sagen, dass sich der Minustrend des Vorjahres erfreulicherweise verlangsamt hat.“

Im Jahr 2019 erwirtschaftete die deutsche Bekleidungsindustrie einen geschätzten Umsatz von rund 11 Mrd. Euro.

Import: CORONA sorgt für Beschaffungsengpass in China
In einer aktuellen, repräsentativen Umfrage zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des CORONA Virus unter den Mitgliedern des deutschen Modeverbandes zeigt sich eine zwiegespaltene Situation bezogen auf China:

„China ist als Produktionsland kurz oder mittelfristig nicht zu ersetzen, ganz besonders nicht durch Ersatzlösungen, die nun hektisch gesucht werden. Sicherlich werden aber einige Unternehmen für die Zukunft überlegen, wie sie ihre hochentwickelte Supply Chain unempfindlicher gegen Störungen wie diese gestalten können“.

Mit einem leichten Zuwachs in 2019 liegt China weiterhin unangefochten an der Spitze der wichtigsten Importländer. Bangladesch hat sein Wachstum verlangsamt, zeigt sich jedoch stabil auf Platz 2 der Importstatistik. Die Türkei findet sich mit einem leichten Minus auf Platz 3. Dahinter kommen Italien, Indien, Vietnam, Kambodscha, Pakistan, Niederlande und erstmalig auf Rang 10 ist Polen unter den Top Ten dabei.

Export: Deutsche Marken international beliebt
In 2019 sprechen die Bekleidungsexporte eine deutliche positive Sprache: Die Gesamtumsätze zeigen auf allen internationalen Märkten ein Plus von 5,6 %. Auf dem außereuropäischen Markt erreichten deutsche Hersteller in 2019 ein Umsatzplus von 2 %. „Deutsche Marken genießen auch außerhalb ihrer bewährten europäischen Heimat mit ihrer Qualität, ihrer guten Passform und ihrem Design einen sehr guten Ruf und behaupten sich gegenüber internationalen Fast Fashion Anbietern“, betont Gerd Oliver Seidensticker von der gleichnamigen Unternehmensgruppe.

Bei den wichtigsten zehn Exportländern der Branche liegt folgende Rangliste vor: Schweiz, Polen Österreich, Frankreich, Niederlande, Italien Vereinigtes Königreich, Belgien, Spanien und Tschechien. Das Vereinigte Königreich zeigt sich trotz BREXIT noch stabil mit keinerlei Veränderung zum Vorjahr, was mit der abwartenden Haltung der deutschen Hersteller einhergeht.

Die gesamte Statistik 2019 sowie die Blitzumfrage CORONA finden Sie im Anhang.
Der Meldung angehängte Datei(en)
Blitzumfrage Corona
Statistik 2019