1
Deutliche Minuszeichen zum Ende des Jahres
 Zur Auswahl zurückkehren News 
Die rückläufigen Zahlen der vergangenen Monate setzen sich auch im November fort. Besonders bei Textil sind die Verluste erheblich. Auch bei Bekleidung finden sich nur wenige Lichtblicke, z. B. beim Außenhandel. Umso überraschender ist es, dass die ifo-Zahlen leicht positive Signale senden. Für Anzeichen auf eine Trendwende ist es aber noch zu früh. Das Jahr wird mit Verlusten abschließen, besonders bei Textil.

Im Monat November gehen die Umsätze wie schon im Oktober kräftig zurück, besonders bei Textil. Dieser Monatseinbruch führt dazu, dass die kumulierten Umsätze für die gesamte Branche jetzt bei -3,1 % liegen. Dabei verliert Textil im Vergleich zum Vorjahreszeitraum -4,3 %, bei Bekleidung sind es -1,2 %. Bemerkenswert ist, dass bei Textil sämtliche Segmente eine negative Umsatzentwicklung aufweisen. Da nur noch ein Monat zum Gesamtjahr aussteht und auch die Frühindikatoren keine Trendwende nahe legen, wird sich am negativen Gesamtergebnis kaum noch etwas ändern.

Die Beschäftigung bewegt sich mittlerweile ebenfalls nach unten, auch hier ist Textil in besonderem Maße betroffen. Ende November waren bei Textil -5,7 % weniger Menschen angestellt, bei Bekleidung waren es -0,8 % weniger.

Auch die inländische Produktion1) sinkt weiterhin. Bei Textil war diese Entwicklung bisher weniger ausgeprägt als bei Bekleidung. Aktuell erholt sich Bekleidung etwas, während der Index für Textil deutlich zurückgeht.

Die Auftragslage ist ebenfalls für beide Teilsegmente am aktuellen Rand eher rückläufig, auch hier bei Bekleidung in etwas geringerem Ausmaß.

Die Erzeugerpreise steigen 2019 nur leicht an, insbesondere Textil kann derzeit kaum höhere Preise durchsetzen, der Anstieg beträgt im Jahresdurchschnitt per November nur +0,8 %. Mit konstant +1,2 % ist die Lage bei Bekleidung etwas besser.

Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel konnte sich im Jahresverlauf nach unbefriedigendem Jahresauftakt etwas erholen. Im aktuellen Monat November konnte sogar mit +3,4 % ein klares Plus erzielt werden, das zudem über dem des gesamten Einzelhandels (+2,9 %) liegt. Im Gesamtjahr stiegen die Umsätze im Bekleidungseinzelhandel jedoch nur um +0,5 %, beim gesamten Einzelhandel waren es +3,5 %.

Auch beim Außenhandel2) entwickelt sich Textil schon seit Monaten zunehmend rückläufig: -3,1 % Exporte und -1,8 % Importe per November. Dem gegenüber steigen die Werte bei Bekleidung: +5,1 % mehr Exporte und +1,3 % mehr Importe. Damit kann Textil nicht von der vergleichsweise guten Stimmung im Außenhandelsgeschäft profitieren.

Der Einfuhrüberschuss sinkt damit per November um -3,3 %.

Die Rohstoffeinfuhren sinken in den ersten neun Monaten des Jahres um -5,7 %.

ifo-Konjunkturklimaindex Januar 2020
Die Industrie ist gemäß der ifo-Erhebung nicht mehr so pessimistisch, wie es im Laufe des Jahres 2019 lange Zeit den Anschein hatte. Seit Ende 2019 steigt die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe wieder. Dass trotz der höheren Volatilität auch bei Textil und Bekleidung die Werte tendenziell steigen, überrascht dem gegenüber etwas, besonders bei Textil, denn hier zeigen sich in den aktuellen Daten keinerlei Signale für eine Wende. Ganz im Gegenteil, die Rückgänge sind teils erheblich. Es bleibt also zu hoffen, dass dies ein erstes Anzeichen für eine Bodenbildung beim anhaltenden konjunkturellen Abwärtstrend sein könnte.