Europas erstes firmenoffenes Entwicklungszentrum für intelligente Sensortextilien hat im November seine Arbeit in der Bodenseeregion aufgenommen.
Betreiber am Standort Lustenau (Vorarlberg) ist die Smart Textiles Plattform Austria (http://www.smart-textiles.com), ein Firmen- und Wissenschaftsverbund mit Fokus auf Sensor-Textilien für den Einsatz in Bekleidung, Pflege, Medizintechnik und der Industrie. Im Lab sind erste Produkte mit Textilintelligenz, darunter eine Schuh-Einlage mit Drucksensoren, eine Bettunterlage mit Nässe- bzw. Bewegungserkennung sowie ein Sportshirt mit Vitaldatenerkennung ebenso zu sehen wie zahlreiche Prototypen für den Einsatz im sogenannten „Internet der Dinge“ (IoT). Mehrere Studien belegen: In der Vernetzung von Produkten mit dem Internet werden intelligente Textilien eine Schlüsselrolle speziell im Umfeld von Wearables sowie in den Bereichen eSport, Sicherheit, Gesundheit oder der Überwachung von Anlagen und Maschinen einnehmen.
Die Einrichtung verfügt auf 350 Quadratmeter Fläche über einen Show- und Projektroom sowie ein Entwicklungslabor, das auch von Kunden von Netzwerkmitgliedern für erste Umsetzungsschritte smarttextiler Konzepte für neue Wearables bzw. eTextilien genutzt werden kann. Dem hier jetzt im Lab auch räumlich angesiedelten Netzwerk gehören mittlerweile 64 Mitglieder vorwiegend aus der D.A.CH-Region an, die die Starter-Kits für Smart Textiles wie auch die zugehörige Textil- und Labortechnik kostenlos nutzen können.
Netzwerkchef Günter Grabher sprach von einem Meilenstein für die praxisnahe Umsetzung von smarten Ideen in funktionierende textil-elektrische Prototypen. „In diesen Räumen sollte es den Netzwerkteilnehmern gemeinsam mit ihren jeweiligen Kunden gelingen, neue Ideen zeitnah in funktionierende Prototypen umzusetzen.“ Grabher kündigte an, demnächst im Rahmen der Plattform Austria mit Blick auf Künstliche Intelligenz ein interdisziplinäres Projekt anzuschieben, bei dem via Smart Textiles menschliche Emotionen auf Computer übertragen werden sollen. Der weltweit erste „fühlende“ Computer solle den Namen L.U.C.E.S.S. (Lustenauer Computer Emotion Sensor Systems) tragen.
Die in Kooperation mit Plattformpartnern und mit Fördermittelnu. a. von Land, Bund und Gemeinde geschaffene Einrichtung will die Standortvorteile in dem auf technische Textilien fokussierten Bundesland Vorarlberg bündeln. Ziel sei es, über zukunftsfähige innovative Produkte und Technologien neue Wertschöpfungsmöglichkeiten rund um Textilien mit integrierter Elektronik zu erschließen.
Fotos: Im neuen Lab der Smart Textiles Plattform Austria: intelligente Prototypen und erste Produkte mit Textil Sensorik (Foto: Grabher Group)
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