Impuls
ftt - Newsletter
Veranstaltungen
Techtextil 2024
23.04.2024 - 26.04.2024
Meldung lesen
Texprocess 2024
23.04.2024 - 26.04.2024
Meldung lesen
63. Dornbirn GFC Global Fibre Congr ...
11.09.2024 - 13.09.2024
Meldung lesen
Weitere Veranstaltungen >
1
Medikamente zum Anziehen
Zur Auswahl zurückkehren News  Drucken 
Polymer-Fasern mit Wirkstoff

Textilien, die Medikamente abgeben, könnten etwa Hautwunden behandeln. Forscher der Empa entwickeln solche Polymerfasern. Den Therapiebedarf erkennen die smarten Fasern von allein und dosieren die Wirkstoffe auch gleich präzise und punktgenau.

Für das Projekt «Self Care Materials» werden Fasern aus biologisch abbaubaren Polymeren mit verschiedenen Verfahren erzeugt. «Die anvisierte Nutzung der Faser entscheidet, welcher Herstellungsprozess optimal ist», erklärt Empa-Forscher und Projektkoordinator René Rossi. Zarte leichte Membranen, die eine grosse Oberfläche aufweisen, entstehen beim sogenannten Elektrospinnen. Werden robuste Fasern, etwa für Schutzbekleidung, benötigt, bietet sich eher das Ziehen der geschmolzenen Inhaltsstoffe an. Am Ende entstehen bei allen Verfahren neuartige Fasern, deren Nanoarchitektur aus mehreren Schichten und Komponenten aufgebaut ist. «Die Eigenschaften dieser neuen Materialien werden derzeit mit Testsubstanzen untersucht», sagt Rossi. Im fertigen Produkt sollen beispielsweise Antibiotika oder Schmerzmittel in die Fasern integriert werden.

Damit die Dosierung der Wirkstoffe präzis abläuft, haben die Forscher einen trickreichen Kontrollmechanismus erdacht: Einige Polymere sind vom Körper unter bestimmten Bedingungen abbaubar. Diese Eigenschaft kann gezielt genutzt werden. «Als Antwort auf einen Reiz aus dem Körper sollen die Fasern ihre Medikamente entsprechend einer kalkulierten Abbaurate an die Umgebung abgeben», so der ¬Forscher. Als ein derartiger Reiz kann etwa der veränderte pH-Wert einer Hautwunde dienen, der anzeigt, dass die Gewebeschäden behandelt werden müssen. Als sogenanntes Self-care-Material unterstützen die Fasern in Form eines Pflasters oder Kleidungsstücks somit die Diagnose und Behandlung von Krankheiten.

«Der Einsatz der Self-care-Fasern ist für enorm viele Anwendungen denkbar», so Rossi. Neben chemischen Signalen aus dem Körper lassen sich aber auch Reize nutzen, die bewusst von aussen gesetzt werden, um die Medikamentenabgabe der Fasern zu steuern. Textilien oder Verbände, die auf leichten Druck oder einen Lichtreiz hin ein Heilmittel freisetzen, können zur Lebensqualität von Patienten beitragen und gleichzeitig die Pflegenden entlasten.

Zudem ist das System in der Vorbeugung einsetzbar. Denn wo Wirkstoffe abgegeben werden, kann man auch umgekehrt Substanzen in die Faser eindringen lassen. «Das Funktionsprinzip lässt sich in der Gegenrichtung nutzen, indem die Fasern als Sensoren wirken und beispielsweise den Zuckerwert im Blut messen», erklärt Rossi. Bei Frühgeborenen droht der Zuckerhaushalt besonders häufig aus dem Gleichgewicht zu geraten. Mit Hilfe von derartigen Sensoren kann der Blutzucker durch die zarte Haut hindurch schmerzfrei überwacht werden, ohne dass die Babys unter einer piksenden Blutentnahme leiden müssten.

Für das Projekt im Rahmen des «Competence Center for Materials Science and Technology», kurz CCMX, forscht das Team aus Empa- und EPFL-Wissenschaftlern gemeinsam bis zum Jahr 2020 an der Weiterentwicklung der smarten Medizinfasern. Als Industriepartner konnten 20 Unternehmen gewonnen werden, darunter Syngenta und – als jüngsten Zuwachs – Nanosurf aus Liestal. Zudem sind der Branchenverband Swiss Textiles und die Forschungsinitiative der schweizerischen Textilhersteller Subitex am Projekt beteiligt.
Meistgelesene News
HSNR erarbeitet recyclingfähige Produktkonzepte aus Textilabfällen Meldung lesen
Thermore: Stretch-Wattierung Freedom für Nachhaltige Leistung Meldung lesen
textil & mode: Das Jahr 2023 Meldung lesen
Wie Verbraucher beim Online-Shopping besser informiert werden könnten Meldung lesen
IVGT-Gemeinschaftsstand: Rex Meldung lesen
Master the Change mit Lösungen der KARL MAYER GROUP Meldung lesen
Wie leistungsfähig sind natürliche Fasern und Materialien? Meldung lesen
KARL MAYER und Grabher unterstützen Innovationen zum Thema Wearables Meldung lesen
Multi-Plot mit Microfactory auf der Texprocess / Techtextil Meldung lesen
IVGT-Gemeinschaftsstand auf der Techtextil mit vielen Highlights Meldung lesen
Nonwovens Specialists – Sandler auf der Techtexil 2024 Meldung lesen
CBS-Beschichtungstechnologie – ideal für Pigmentdruck und Sonnenschutz Meldung lesen
Warum Kreislaufwirtschaft so wichtig ist Meldung lesen
IVGT-Gemeinschaftsstand: Essedea Meldung lesen
d.gen und Multi-Plot gemeinsam auf der FESPA Global Expo in Amsterdam Meldung lesen
Gunold: Poly Sparkle – wie das funkelt! Meldung lesen
Multi-Plot unterstützt DRUPA Sonderforum „touchpoint textile“ Meldung lesen
Innovationen und Strategische Partnerschaften auf den Performance Days Meldung lesen
Techtextil und Texprocess überzeugen mit starkem Wissensprogramm Meldung lesen
Weitere News >


Inhalte


News
Newsletter
Veranstaltungen

Rechtliche Informationen


Impressum
Datenschutz
AGB

Kontakt & Service


Mediadaten
Kontakt
F.A.Q.
Copyright © 2008 - 2024 ftt-online.net