Die Konjunktur in der Textil- und Bekleidungsindustrie kommt nicht vom Fleck. Die Halbjahreszahlen sind sämtlich im Minus. Auch am aktuellen Rand zeigen sich noch keine Lichtblicke. Auch der Export von Textil- und Bekleidungsprodukten ist rückläufig. Zwar ist der ifo-Index insgesamt etwas gestiegen, aber im verarbeitenden Gewerbe haben sich Lage und Erwartungen verschlechtert, und das gilt ebenso für die Textil- und Bekleidungsindustrie. Die Auftragslage, insbesondere aus dem Ausland, bleibt unbefriedigend.
Die Umsätze sinken auch im Juni, und zwar um insgesamt -2,6 %. Der Rückgang betrifft Textil mit einem nur kleinen Minus von -0,9 %, vor allem aber Bekleidung mit einem Rückgang von -5,7 %. Damit schließt das erste Halbjahr für beide Segmente nahezu gleichermaßen im Minus: -5,3 % bei Textil und -4,3 % bei Bekleidung. Insgesamt summieren sich die Umsätze auf ein Minus von -4,9 % in den ersten sechs Monaten. Die Anzahl der Betriebe ist bei Textil mit -6,5 % deutlich geringer als noch vor zwölf Monaten. Bei Bekleidung bleibt die Anzahl per Juni hingegen konstant.
Die Beschäftigung ist bei Textil deutlicher im Minus als bei Bekleidung. Insgesamt waren in der Branche Ende Juni im Vergleich zum Vorjahr -4,7 % weniger Personen beschäftigt. Entsprechend sinken auch die geleisteten Arbeitsstunden. Sie sinken aufgrund der anhaltenden Konjunkturschwäche noch stärker als die Beschäftigung. Insgesamt wurden per Juni -8,7 % weniger geleistete Arbeitsstunden gemeldet. Die Bruttolohn- und Gehaltssummen sind von Lohn- und Gehaltssteigerungen geprägt. Sie sinken jedoch aufgrund der schlechteren Entwicklung der vergangenen Monate nur bei Textil und auch nur unterproportional: Per Juni wurden bei Textil -1,8 % weniger Löhne und Gehälter gezahlt, bei Bekleidung waren es hingegen +3,4 % mehr Lohn- und Gehaltszahlungen.
Die inländische Produktion1) ist im abgelaufenen Halbjahr bei Textil wie auch bei Bekleidung stetig gesunken: per Juni bei Textil um -5,1 %, bei Bekleidung um -5,0 %. Die Auftragseingänge und Auftragsbestände schwanken im Zeitlauf, vor allem bei Bekleidung ist die Volatilität hoch. Deutlich rückläufig sind die Auftragseingänge, auch hier per Juni mit -8,2 % deutlicher bei Textil als bei Bekleidung mit einem Rückgang von -2,5 %.
Die Erzeugerpreise bleiben mit leichtem Aufwärtstrend stabil. Bei Textil mit einer Steigerungsrate von gut +1 %, bei Bekleidung liegt der Wert mit +2,6 % bis +2,7 % etwas höher.
Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel entwickelt sich nur schleppend und hat sich selbst von den moderaten Steigerungsraten des gesamten Einzelhandels abgekoppelt. Der Bekleidungseinzelhandel vermeldete im Monat Juni ein minimales Plus von nur +0,1 %, während der gesamte Einzelhandel den Umsatz um +3,2 % steigern konnte.
Der Außenhandel ist auch im Juni weiterhin im Minus. Der textile Außenhandel ist nominal damit im ersten Halbjahr 2025 auf Vorjahresniveau, Bekleidung hingegen hat per Juni -3,5 % weniger Waren exportiert. Dem gegenüber wachsen die Einfuhren zweistellig: per Juni bei Textil um +14,0 %, bei Bekleidung um +14,6 %. Die Rohstoffeinfuhren sinken im Juni um -17,4 %.
ifo-Konjunkturklimaindex August 2025
Das Konjunkturklima in Deutschland insgesamt hat sich trotz Zöllen überraschend ein weiteres Mal etwas verbessert. Allerdings ist der Index in der Industrie leicht gesunken, und auch die Textil- und Bekleidungsunternehmen schätzen sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen wieder etwas pessimistischer ein. Sowohl die Textil- als auch die Bekleidungsunternehmen beurteilten sowohl die aktuelle Lage als auch die kurzfristigen Erwartungen negativer als im Vormonat. Zwar äußerten sich in den vergangenen Monaten die Unternehmen in einzelnen Monaten auch einmal optimistischer, insgesamt ist jedoch noch immer kein klarer Aufwärtstrend erkennbar.
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