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Heimtextil University Contest 2025 zieht kreative Nachwuchstalente an
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Innovative Lösungen für die Zukunft

Die Gewinner*innen des Heimtextil University Contest 2025 stehen fest: Kateryna Basiuk, Eszter Nagy und Birke-Katharina Weber überzeugten mit ihren ausgefeilten textilen Lösungen zum Thema Licht, Schallschutz und Farbe. 2025 zählt der Contest rund doppelt so viele Einreichungen wie im Vorjahr. Zu sehen sind die ausgewählten Projekte auf der weltgrößten Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien vom 14. bis 17. Januar 2025 in Frankfurt.

Welche textilen Lösungen hält die nächste Generation bereit? Der Heimtextil University Contest macht die Innovationskraft junger Talente und Hochschulen auf internationalem Niveau sichtbar. Das kommt an: Zur aktuellen Ausgabe bewarben sich 44 Studierende aus zwölf Ländern mit durchweg hochqualitativen Projekten. Die Zahl der Einreichungen hat sich im Vergleich zum University Contest 2024 nahezu verdoppelt. Die Bewerbungen kamen aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Indien, Litauen, den Niederlanden, Pakistan, Schweden, der Schweiz, Slowakei, Slowenien und der Ukraine. Die Gewinner*innen erhalten die Chance, ihre Projekte und Hochschulen auf der Heimtextil 2025 in Halle 3.0 kostenfrei einem internationalen Publikum vorzustellen und von der globalen Reichweite der Plattform zu profitieren.

„Es freut mich sehr, dass der Heimtextil University Contest auf diese große internationale Resonanz stößt. Transformationen lösen wir nur in Netzwerken, die sich aus vielfältigen Perspektiven zusammenschließen. Daher fördern wir gezielt Studierende und Hochschulen und rücken sie als Treiber von Innovation in den Fokus der Aufmerksamkeit“, sagt Bettina Bär, Director Heimtextil.

Heimtextil University Contest 2025 im Überblick
In dem international ausgerufenen Heimtextil University Contest 2025 behaupteten sich drei Gewinnerinnen mit konzeptionell starken Antworten: Kateryna Basiuk (Hochschule Luzern, Schweiz) lässt sich in „Silent Canvas“ von Mottenflügeln inspirieren und zeigt, wie recycelte Garne für ästhetisch ansprechende Schallabsorber funktionieren. Dem Thema Licht widmet sich Eszter Nagy (Aalto University, Finnland). Im Mittelpunkt ihrer „Lumen-Kollektion“ steht das Experimentieren mit gewebten Textilien, die als Membrane zwischen Licht und Raum navigieren. Und Birke-Katharina Weber (Weißensee Kunsthochschule Berlin, Deutschland) entfaltet in ihrem Forschungsprojekt „MycoColors“ verschiedene Möglichkeiten der Gewinnung von nachhaltigen Farbstoffen aus Pilzen.

Die internationale Fachjury setzt sich aus sechs Expert*innen relevanter Disziplinen aus Hochschule und Wirtschaft zusammen. Dieses Jahr dabei waren: Svenja Bernhold, Laetitia Forst, Saman Khodabandeh, Tina Moor, Maarit Salolainen und Lutz Walter.

Die Gewinnerinnen des Heimtextil University Contest 2025

Kateryna Basiuk, Hochschule Luzern, Schweiz – Silent Canvas
Kateryna Basiuk untersucht in ihrem Projekt „Silent Canvas“, wie recycelte Garne für zirkuläre Schalldämpfer eingesetzt und dabei gleichzeitig deren ästhetischen und visuellen Eigenschaften verbessert werden können. Inspirieren lässt sie sich dafür von den schallabsorbierenden Mikrostrukturen von Mottenflügeln. Ihre Schlüsseltechnik, um diese natürlichen Strukturen in recycelten Materialien nachzubilden, ist das Stricken. Das Projekt befasst sich mit dem SDG 12.5, der Verringerung der Abfallerzeugung durch Wiederverwendung. Die Arbeit ist Teil eines Projekts der Products & Textiles Research Group - HSLU Design, Film & Art.

Kateryna Basiuk: „Silent Canvas erforscht die Beziehung zwischen Ästhetik und Akustik durch biomorphes Design und recycelte Materialien. Inspiriert von der Struktur eines Mottenflügels und getragen von persönlichem Engagement für nachhaltige Designlösungen, hinterfrage ich traditionelle Ansätze und setze auf neue, zirkuläre Prozesse. Meine Reise begann mit einem Bachelorprojekt an der Hochschule Luzern – Design Film Kunst in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Produkt & Textil und führt mich seither tiefer in das Forschungsfeld nachhaltiger Textilien.“

Eszter Nagy, Aalto University, Finnland – Lumen-Kollektion
Nachhaltigkeit und Licht: In ihrer „Lumen-Kollektion“ stellt Eszter Nagy aus natürlichen Materialien gewebte Textilien vor, die als Membrane zwischen Licht und Raum navigieren. Entstanden sind ihre beiden Hauptstücke auf der Industriemaschine der Aalto Universität, die über eine Baumwollkette verfügt. Die Dichte und Dicke des Garns bewegte Eszter Nagy dazu, mehrschichtige Strukturen und Fil-Coupe zu testen, um die Lichtdurchlässigkeit zu erhöhen. Im Entwurfsprozess probierte sie von Hand gewebte Strukturen aus und behandelte diese auf unterschiedliche Weise: In „Lilla“ verwebt sie eine zweilagige Struktur mit Leinenschüssen, die bei Lichteinfall ihre langen Schwebungen im Gewebe offenbaren. „Duo“ entsteht als ein einziges Gewebe mit doppelter Bindung, das später mit der Fil-Coupe-Technik auseinandergeschnitten wird. Das Muster ist mit Wolle gewebt, die nach dem Waschen und Trocknen die Position der geschnittenen Schüsse fixiert. Die beiden so entstandenen Stoffe bilden gegenseitige Negativmuster, die übereinandergelegt als Vorhang einen spielerischen Effekt ergeben.

Eszter Nagy: „Mit meinem architektonischen Hintergrund war ich schon immer von natürlichem Licht fasziniert und davon, wie es verschiedene Raumatmosphären schafft. Der Ausgangspunkt der Lumen-Kollektion ist das Experimentieren mit transparenten Textilien, die als Membrane zwischen Licht und Raum navigieren. Außerdem soll Lumen nur aus natürlichen Materialien gewebt werden, um die nachhaltigen Möglichkeiten von transparenten Stoffen aufzuzeigen. Mit jedem Stück wird die Grenze zwischen drinnen und draußen entweder stärker definiert oder aufgehoben.“

Birke-Katharina Weber, Weißensee Kunsthochschule Berlin, Deutschland – MycoColors
„MycoColors“ widmet sich der farbenfrohen Welt der Pilze: In ihrer Forschungsarbeit untersucht Birke-Katharina Weber innovative Methoden zur Extraktion von Textilfarben aus Pilzen, die das Potenzial haben, als umweltfreundliche Alternative zu synthetischen Farben zu dienen. Birke-Katharina Weber erforscht dabei verschiedene Pilzarten und Extraktionsverfahren, um eine breite Palette nachhaltiger Farboptionen für die Textilindustrie zu entwickeln. Dafür werden extraktive Verfahren zur Gewinnung von Farbstoffen aus den Fruchtkörpern bestehender Pilzarten sowie das kontrollierbare Wachstum von Myzelien in Bioreaktoren eingesetzt. Ihr Ziel ist es, eine ständig wachsende Palette von Farben zu schaffen, die auch auf andere Materialien übertragen werden können.

Birke-Katharina Weber: „Unser bunter Planet hat drei große Reiche von Organismen hervorgebracht: Flora, Fauna und Funga. Funga? In der Tat ist die Welt der Pilze in ihrer Formen- und Funktionsvielfalt für das Auge nur teilweise sichtbar, aber sie ist für die Entstehung und das Zusammenspiel der natürlichen Elemente von grundlegender Bedeutung. Heutzutage bietet sie sogar zahlreiche Möglichkeiten, die schädliche und zerstörerische Dynamik unserer industriellen Produktionsmethoden zu stoppen.“


Bild 1: Stricken als Schlüsseltechnik, um schallabsorbierende Mikrostrukturen von Mottenflügeln nachzubilden. Foto: Kateryna Basiuk

Bild 2: Membrane zwischen Licht und Raum: Kollektion Lumen von Membrane. Foto: Eszter Nagy

Bild 3: MycoColors: Die Farbe der Pilze als nachhaltige Alternative. Foto: Birke-Katharina Weber

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