Vereinzelte positive Kennzahlen im Verlauf der vergangenen Monate können den bisherigen Trend nicht umkehren: Die Entwicklung des Jahres 2024 bleibt schwach. Dies gilt schon länger für die Textilindustrie, aber auch die Bekleidungsunternehmen konnten den Schwung des Jahresanfangs nicht fortsetzen. Die Nachfrage bleibt das größte Problem, und zwar sowohl im Inland als auch aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland.
Der Umsatz ist auch im aktuellen Monat August weiter gesunken, und zwar mit zweistelligen Raten: bei Textil um -10,0 %, bei Bekleidung um -12,4 %. In den ersten acht Monaten weist die Gesamtbranche jetzt einen um -4,9 % niedrigeren Umsatz als noch im Vorjahreszeitraum aus. Betrachtet man die kalender- und saisonbereinigten Umsatzindizes, wird deutlich, dass der Abschwung sich stetig im Jahr 2024 entwickelt hat und gleichermaßen die Textil- wie auch die Bekleidungshersteller betrifft. Ebenso ist sowohl der Inlands- als auch der Auslandsmarkt betroffen. Die Anzahl der Betriebe sinkt ebenfalls unvermindert weiter: im Vorjahresvergleich Ende August bei Textil um -4,0 %, bei Bekleidung um -8,7 %.
Auch die Beschäftigung sinkt. Bei Textil waren Ende August im Vorjahresvergleich -5,4 % weniger Personen beschäftigt, bei Bekleidung waren es –2,7 %. Da sich die Lage bei Bekleidung im Jahresverlauf negativ entwickelt hat und die Beschäftigtenzahl ein nachlaufender Indikator ist, ist mit einem weiteren Sinken zu rechnen. Die geleisteten Arbeitsstunden sinken ebenfalls; für die gesamte Branche im Schnitt der vergangenen acht Monate um -5,2 %. Die Bruttolohn- und Gehaltssummen sinken bei Textil, und zwar per August um -1,9 %. Bei den Bekleidungsunternehmen hingegen sind per August die Lohn- und Gehaltszahlungen im Schnitt um +2,9 % gestiegen, allerdings mit sinkender Tendenz.
Die inländische Produktion1) sinkt bei Bekleidung im Gesamtjahr mit -13,7 % sehr deutlich. Bei Textil sinkt die Produktion ebenfalls, hier waren es jedoch nur -2,8 %.
Die Auftragseingänge und Auftragsbestände sind weiterhin sehr volatil. Im Jahresverlauf sinken die Auftragseingänge bei Bekleidung jedoch deutlicher als bei Textil.
Die Erzeugerpreise schwanken in den vergangenen Monaten nur noch geringfügig und haben sich nach dem Teuerungsschub der vergangenen Jahre auf einem etwas höheren Niveau eingependelt.
Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel fällt insbesondere in den Sommermonaten des Jahres 2024 stark hinter die Entwicklung des gesamten Einzelhandels zurück. Per August setzte der Bekleidungseinzelhandel -1,6 % weniger um, im gesamten Einzelhandel waren es +1,8 %.
Auch im Außenhandel bleiben die positiven Impulse aus: Nach deutlichen Exportrückgängen im August sowohl für Textil- als auch für Bekleidungserzeugnisse bleibt unter dem Strich in den ersten acht Monaten des Jahres ein Exportrückgang von -4,2 %. Textil ist dabei mit -7,2 % stärker betroffen als Bekleidung mit -2,7 %.
Die Rohstoffeinfuhren sinken um -18,5 %.
ifo-Konjunkturklimaindex Oktober 2024
Das Konjunkturklima für die Industrie insgesamt hat sich nach mehreren Monaten des Rückgangs im Oktober leicht erholt, was insbesondere auf verbesserte Hoffnungen in die künftige Entwicklung zurückzuführen ist. Eine ähnliche Entwicklung ist bei Bekleidung zu beobachten. In beiden Fällen bleibt das Konjunkturklima jedoch insgesamt unbefriedigend. Die Unternehmen der Textilindustrie zeigen sich im Oktober jedoch wieder etwas pessimistischer, nachdem sich die Stimmung seit Jahresanfang kontinuierlich verbessert hatte. Nachfragemangel und schwache Auslandsmärkte bleiben die Haupthindernisse auf dem Weg zur Erholung.
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