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Die Industrie steckt in der Krise fest
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Die guten Zahlen des Monats April erweisen sich als Strohfeuer: Nahezu sämtliche Konjunkturzahlen des aktuellen Monats Mai sinken. Sowohl der Inlandsumsatz als auch die Exporte kommen im laufenden Jahr bisher nicht vom Fleck. Der Schwung, der die ersten Monate zumindest bei Bekleidung, weniger bei Textil noch für optimistische Ausblicke gesorgt hatte, ist verflogen. Auch die Konjunkturaussichten in der Industrie insgesamt haben sich laut aktuellen ifo-Umfragedaten weiter eingetrübt.

Nach dem positiven Monat April sind die Umsätze wieder deutlich gefallen, und zwar wiederum in beiden Segmenten. Der Monat Mai schließt im Vorjahresvergleich für Textil mit -7,5 % ab, bei Bekleidung sind es sogar -11,7 %. Per Mai wurden in der gesamten Branche -3,9 % weniger Umsätze erzielt (Textil -4,0 %, Bekleidung -3,6 %). Bis auf die Vliesstoffhersteller, die mit +1,5 % eine leichte Umsatzsteigerung verzeichnen konnten, gehen die Umsätze in sämtlichen anderen Sparten im Monat Mai teils deutlich zurück. Die Anzahl der Betriebe sinkt im Vorjahresvergleich im Durchschnitt der ersten fünf Monate bei Textil um -3,4 %, bei Bekleidung um -6,7 %.

Die Beschäftigung geht entsprechend zu den Umsätzen im bisherigen Jahresverlauf und der Anzahl der Betriebe zurück: Bei Textil sinkt die Anzahl der Beschäftigten Ende Mai um -5,0 %, bei Bekleidung geht die Beschäftigung um -2,7 % gegenüber dem Mai 2023 zurück; bei Bekleidung fällt zudem auf, dass im Verlauf des Jahres die Beschäftigung immer stärker reduziert wurde. Die geleisteten Arbeitsstunden sinken in der Textilindustrie per Mai um -5,7 %, bei Bekleidung sinken sie um -3,4 %, auch hier mit steigender Tendenz, und zwar bei Textil und bei Bekleidung. Die Bruttolohn- und Gehaltssummen sinken bei Textil per Mai ebenfalls; aufgrund von Lohn- und Gehaltssteigerungen allerdings unterproportional um -1,4 %, bei Bekleidung steigen sie um +4,9 %.

Auch die inländische Produktion1) ist im Verlauf des Jahres gesunken: bei Textil bisher um -2,0 % und mit -14,2 % deutlich stärker bei Bekleidung.

Die Auftragseingänge und Auftragsbestände schwanken im Verlauf der ersten fünf Monate teils kräftig; insgesamt stellt sich die Auftragssituation jedoch günstiger dar, als die Umsatz- und Produktionszahlen es erwarten lassen.

Die Erzeugerpreise sinken am aktuellen Rand nach dem Inflationsschub der vergangenen Monate im Textilsegment leicht, im Jahresverlauf waren sie im Vergleich zum Vorjahr konstant. Bei Bekleidung steigen die Erzeugerpreise mit Raten zwischen 1,0 % und 2,0 %.

Der nominale Umsatz im Bekleidungseinzelhandel hat nach einem sehr positiven Jahresbeginn etwas an Schwung verloren.

Gegenüber dem Vorjahr ist per Mai nur ein geringes Wachstum von +1,2 % erzielt worden. Die Preissteigerungen im Bekleidungseinzelhandel liegen mit +2,9 % per Mai weiter über denen des gesamten Einzelhandels (+1,9 %).

Der Außenhandel verläuft weiter schleppend. Per Mai wurden -6,8 % weniger Textilprodukte exportiert, bei Bekleidung beläuft sich das Minus auf -1,6 %. Eine Trendwende ist nicht sichtbar, im aktuellen Monat Mai sind die Exporte noch stärker gesunken. Bei den Importen zeigt sich ein ähnliches Bild: sinkende Einfuhren, besonders von Textilprodukten.

Die Rohstoffeinfuhren sinken um -19,7 %.

ifo-Konjunkturklimaindex Juli 2024
Das Konjunkturklima für die Industrie hat sich im Juli überraschend stark verschlechtert und mit ihm das Konjunkturklima für Textil und Bekleidung. Sowohl Lage als insbesondere auch die Zukunftserwartungen werden pessimistischer beurteilt. Geringe Kapazitätsauslastung, eine sinkende Auslandsnachfrage und eine schwierige Wettbewerbsposition bereiten den Unternehmen aktuell große Schwierigkeiten. Insgesamt urteilt das ifo-Institut: „Die Unternehmen stecken in der Krise fest.“
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