Die Konjunkturzahlen des aktuellen Monats April sind im Vergleich zu den ersten Monaten des Jahres verbessert. Umsätze und auch Exporte belebten sich etwas. Auch die Erwartungen und die Frühindikatoren am aktuellen Rand zeigen meist eine positive Tendenz, insbesondere bei Textil. Insgesamt scheint die Textil- und Bekleidungsindustrie auf einem guten Weg zu sein. Die Konjunkturaussichten in der Industrie insgesamt haben sich laut aktuellen ifo-Umfragedaten allerdings wieder etwas eingetrübt. Die deutsche Wirtschaft tut sich schwer, aus der Krise herauszufinden. Es ist daher zu früh, von einer Trendwende zu sprechen.
Die Umsätze sind nach den deutlichen Rückgängen des Vormonats kräftig gestiegen, und zwar in beiden Teilsegmenten: bei Textil um +8,1 %, bei Bekleidung um +8,7 %, insgesamt sind es +8,3 %. Mit Ausnahme der technischen Textilien konnten sämtliche Sparten Umsatzsteigerungen verzeichnen. Allerdings bleiben die kumulierten Jahresumsätze mit -2,7 % weiter unter dem Vorjahr (Textil -3,2 %, Bekleidung -1,9 %). Die höheren Umsätze konnten von einer im Vergleich zum Vorjahr geringeren Anzahl von Unternehmen erzielt werden: Die Anzahl der Betriebe sinkt im Vorjahresvergleich bei Textil um -3,7 %, bei Bekleidung um -7,6 %.
Die Beschäftigung entwickelt sich entsprechend zu den Umsätzen im bisherigen Jahresverlauf und der Anzahl der Betriebe:
Bei Textil sinkt die Anzahl der Beschäftigten Ende April um -5,0 %, bei Bekleidung geht die Beschäftigung um -3,8 % gegenüber dem April 2023 zurück. Die geleisteten Arbeitsstunden sinken per April um -4,7 %, bei Bekleidung sinken sie um -2,0 %.
Die Bruttolohn- und Gehaltssummen nehmen aufgrund von Lohn- und Gehaltssteigerungen einen etwas anderen Verlauf: Sie sinken bei Textil lediglich um -0,7 %, bei Bekleidung steigen sie um +6,3 %.
Die inländische Produktion1) sinkt per April bei Textil (-1,3 %) und stärker bei Bekleidung (-12,3 %), jedoch konnten bei Textil die Unternehmen das Produktionsvolumen in den beiden zurückliegenden Monaten steigern, teils sehr deutlich, wie beispielsweise die Vliesstoffhersteller und die Webereien.
Auch die Auftragseingänge und Auftragsbestände waren bisher von rückläufigen Werten geprägt, am aktuellen Rand scheint sich die Auftragslage aufzuhellen, und zwar sowohl bei Bekleidung als auch bei Textil.
Die Erzeugerpreise sinken nach dem Inflationsschub der vergangenen Monate im Textilsegment leicht. Bei Bekleidung steigen sie weiterhin mit Raten zwischen 1,0 % und 2,0 %.
Der nominale Umsatz im Bekleidungseinzelhandel wächst moderat und damit etwas langsamer als in den vergangenen Monaten. Dennoch liegt der Zuwachs per April mit einem Plus von +2,9 % über dem Wachstum des gesamten Einzelhandels (+2,5 %). Auch die Preissteigerungen im Bekleidungseinzelhandel bewegen sich mit +3,0 % per April weiter über denen des gesamten Einzelhandels (+2,1 %).
Der Außenhandel verlief im Jahr 2024 bisher nicht zufriedenstellend. Im April konnten die Exporte jedoch um +6,6 % gesteigert werden (Textil +2,0 %, Bekleidung +9,1 %). Dennoch liegen die Exporte der ersten vier Monate mit -2,2 % noch unter dem Vorjahr (Textil -5,8 %, Bekleidung -0,4 %). Bei den Importen ein ähnliches Bild: steigende Einfuhren im April, kumuliert jedoch noch unter dem Vorjahr.
Die Rohstoffeinfuhren sinken um -20,2 %.
ifo-Konjunkturklimaindex Juni 2024
Das Konjunkturklima in Deutschland hatte sich in den vergangenen Monaten kontinuierlich verbessert. Im aktuellen Monat Juni zeigen sich die Unternehmen wieder skeptischer. Zwar haben sich dafür die aktuellen Einschätzungen verbessert, das Konjunkturklima ist aber nach drei Anstiegen in Folge wieder gefallen. Dies gilt im Prinzip auch für die Bekleidungsindustrie, die sich nach der positiven Entwicklung des vergangenen Jahres schwertut, aus der Krise zu finden. Die Unternehmen der Textilindustrie hingegen bleiben bei der Einschätzung der gegenwärtigen Lage vorsichtig optimistisch, sind aber bei den Erwartungen deutlich zuversichtlicher gestimmt. In den vergangenen Monaten hat sich das Klima in der Textilindustrie von einem niedrigen Niveau aus spürbar und gegen den aktuellsten Trend verbessert.
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