ftt - Newsletter
Veranstaltungen
Tag der Innovationen
18.09.2024 - 18.09.2024
Meldung lesen
Symposium Additive Fertigung in der ...
26.09.2024 - 26.09.2024
Meldung lesen
PERFORMANCE DAYS functional fabric ...
23.10.2024 - 24.10.2024
Meldung lesen
PSI
07.01.2025 - 09.01.2025
Meldung lesen
Weitere Veranstaltungen >
1
Neuer Mindestlohn in Bangladesch
Zur Auswahl zurückkehren News  Drucken 
Die Regierung von Bangladesch hat am Dienstag den neuen Mindestlohn für die 4,4 Millionen Bekleidungsarbeiter*innen des Landes auf 12.500 Taka pro Monat (106 Euro) festgelegt. Der Betrag liegt weit unter den 23.000 Taka, die Gewerkschaften fordern. Dieser Betrag ist Studien zufolge für ein menschenwürdiges Leben in Bangladesch erforderlich.

Obwohl viele Modemarken angeben, sich für existenzsichernde Löhne einzusetzen, unterstützen nur wenige die Forderung der Gewerkschaften. Für die Beschäftigten im Bekleidungssektor bedeutet der neue Mindestlohn, dass sie weiterhin ums Überleben kämpfen müssen und gezwungen sind, exzessive Überstunden zu machen, Kredite aufzunehmen, Mahlzeiten ausfallen zu lassen oder sogar ihre Kinder statt in die Schule zur Arbeit zu schicken.

Tote bei wochenlangen Lohnkämpfen
Der äußerst intransparente und parteiische Lohnfindungsprozess wurde nach wochenlangen Unruhen in Bangladesch abgeschlossen. Die Arbeiter*innen in und um Dhaka hatten begonnen zu protestieren, nachdem der Verband der Bekleidungshersteller BGMEA im vergangenen Monat vorgeschlagen hatte, den Mindestlohn auf nur 10.400 Taka (88 Euro) anzuheben. Zwei Arbeiter und eine Arbeiterin wurden während der Proteste getötet, viele wurden verletzt oder aufgrund ihres Protests verklagt. Die Ankündigung des neuen Mindestlohns von 12.500 Taka löst derweil weitere Unruhen in der bangladeschischen Hauptstadt aus, wie die Kampagne für Saubere Kleidung Deutschland mit Berufung auf ihre Partner*innen der internationalen Clean Clothes Campaign (CCC) berichtet.

Verantwortung liegt auch bei Modemarken
Fabrikbesitzer*innen in Bangladesch behaupten, sie hätten keine finanziellen Spielräume für einen Mindestlohn über 12.500 Taka. Doch es sind deren Auftraggeber*innen, die in der Branche die Preise diktieren. „Die internationalen Modemarken müssten mit ihren Einkaufspreisen den Fabrikbesitzer*innen ermöglichen, den Näher*innen existenzsichernde Löhne zu zahlen. Stattdessen aber drücken sie die Einkaufspreise“, erklärt Aika Fischbeck von der CCC-Mitgliedsorganisation FEMNET.

Die Kampagne für Saubere Kleidung hat die hiesige Modebranche, die zu einem großen Teil in Bangladesch fertigen lässt, mehrfach aufgefordert, die gewerkschaftliche Forderung nach einem Mindestlohn von 23.000 Taka öffentlich zu unterstützen, aber fast alle Marken weigerten sich bisher. Viele Marken, darunter C&A, H&M, Primark, Esprit, Tchibo, Zalando und Aldi streben angeblich existenzsichernde Löhne an – dies scheinen nur leere Versprechen zu sein. Es liegt an diesen Unternehmen, ihren Worten Taten folgen zu lassen. In ihrer Macht stünde es, dass die Arbeiter*innen in ihrer Lieferkette mindestens 23.000 Taka erhalten, wenngleich dieser Betrag immer noch weit unterhalb des Wertes für einen existenzsichernden Lohn liegt, der von der Asia Floor Wage Alliance berechnet wird.

Kritik am Prozess
Die Gewerkschaften in Bangladesch üben scharfe Kritik am Lohnfindungsprozess - genau wie vor fünf Jahren. Sie fordern eine jährliche Überprüfung des Mindestlohns und weisen darauf hin, dass die Vertretung der Arbeitnehmer*innen im Lohnausschuss aus der größten Gewerkschaft ausgewählt werden müsste. Bei dieser und früheren Lohnverhandlungen wurde diese Vorschrift missachtet. Die Regierung ernannte einen "Arbeitnehmer*innenvertreter", der eher die Interessen der Arbeitgeber*innen und der Regierung vertritt.

Die Gewerkschaften weisen darauf hin, dass ihre Forderung von 23.000 Taka auf Grundlage des bangladeschischen Arbeitsgesetzes und der internationalen Kernarbeitsnormen (ILO-Übereinkommen 131 über die Festsetzung von Mindestlöhnen) berechnet wurde, während der Vorschlag der Arbeitgeber*innen dieser legitimen Grundlage entbehrte.

Weitere Informationen auf http://Saubere-kleidung.de und http://Femnet.de

Bild: Arbeiter*innen protestierten, hier am 2.10.2023, in Bangladesch für eine Mindestlohnerhöhung auf 23000 Taka. Foto: Clean Clothes Campaign
Meistgelesene News
Geschäftsführer-Wechsel: Mit Digitalisierung den Erfolg sichern Meldung lesen
Design-Wettbewerb mit Style3D | ASSYST: Recreate Olympic Fashion Meldung lesen
Fünftes transnationales Treffen in Prato Meldung lesen
Die Industrie steckt in der Krise fest Meldung lesen
Wie kaufen Kommunen und freie Wohlfahrtspflege in Zukunft Textilien ein? Meldung lesen
Symposium ADDITIVE FERTIGUNG in der Textilindustrie – Programm online Meldung lesen
Mehr Geschlechtergerechtigkeit durch Cotton made in Africa Meldung lesen
TRACEABILITY – Tatonka lässt sich durchschauen Meldung lesen
ANZEIGE: Partner für die Produktion in Europa gesucht! Meldung lesen
Tag der Innovationen – Mittwoch, 18. September 2024 Meldung lesen
VDMD on Tour: 50 Jahre MOFA, Sigmaringen Meldung lesen
Sympatex gratuliert Utmospheric® zur Teilnahme an der DESMA-Messe 2024 Meldung lesen
Veränderungen im Vorstand der Lenzing AG Meldung lesen
Echte Alleskönner für die Industrie im Fokus der Techtextil 2026 Meldung lesen
Gebr. Otto entwickelt Garn aus Baumwolle und nativem Hanf Meldung lesen
Die Konjunktur im Abwärtstrend Meldung lesen
Textilpflege-Branche hat Kreislaufwirtschaft längst erfolgreich etabliert Meldung lesen
Sympatex auf der LINEAPELLE in Mailand Meldung lesen
IX | HOME OF FASHION 2024 – Eventseite goes live Meldung lesen
Weitere News >


Inhalte


News
Newsletter
Veranstaltungen

Rechtliche Informationen


Impressum
Datenschutz
AGB

Kontakt & Service


Mediadaten
Kontakt
F.A.Q.
Copyright © 2008 - 2024 ftt-online.net