Die Krise ist noch nicht überwunden, aber die Erholung der Textil- und Bekleidungsindustrie ist auf einem stabilen Weg nach oben. Auch unter Berücksichtigung des Basis-Effekts (die Vorjahreszahlen waren aufgrund des Lockdowns extrem schlecht) ist eine Konjunkturbesserung klar erkennbar, insbesondere im Textilsegment. Zwar reichen die absoluten Monatswerte noch nicht an die der Vorkrisenmonate heran, aber die Zuwachsraten sind derzeit beachtlich, sowohl beim Umsatz als auch beim Außenhandel und anderen Parametern wie Auftragseingängen oder Einzelhandelsumsätzen. Die Beschäftigung als nachlaufender Indikator erholt sich allerdings noch zögerlich. Die aktuellen Konjunkturklima-Werte des Ifo-Instituts nähren den Optimismus auf eine fortschreitende Besserung der Zahlen im Laufe der kommenden Monate.
Die Umsätze des aktuellen Monats April liegen sowohl bei Textil als auch insbesondere bei Bekleidung sehr deutlich über dem Vorjahr, was allerdings ausschließlich dem Lockdown des vergangenen Jahres geschuldet ist. Textil erzielte kumuliert in den ersten vier Monaten +4,9 % mehr Umsatz als 2020, bei Bekleidung waren es noch immer -9,8 % weniger. Vergleicht man allerdings die aktuellen Umsätze mit denen des Vorkrisenjahres 2019, dann liegen die Umsätze bei Textil nur noch etwa 5 % unter „Normalniveau“, bei Bekleidung sind es jedoch immer noch knapp 30 %.
Die Beschäftigung hingegen erholt sich nur langsam. Ende des Monats waren bei Textil -3,7 % weniger Menschen beschäftigt, bei Bekleidung waren es -7,4 %. Verglichen mit 2019 beträgt der Unterschied 8 % bzw. 15 %.
Auch die inländische Produktion erholt sich zusehends von der Krise, besonders in jüngster Zeit. Immerhin +3,0 % mehr Produktionsvolumen verzeichnet Textil in den ersten vier Monaten des Jahres, bei Bekleidung sind es +3,3 % mehr. Die Auftragseingänge zeigen ebenfalls, dass die Branche auf dem Weg aus der Krise vorankommt, besonders in jüngster Zeit: +39,5 % zusätzliche Aufträge bei Textil, +34,3 % mehr bei Bekleidung. Bei den Erzeugerpreisen bleibt es auch weiterhin bei nur leichten Veränderungen, wobei Textil etwas stärkere Preissteigerungen verzeichnet, insbesondere im Monat April. Möglicherweise ist dies eine Folge der aktuell deutlich gestiegenen Rohstoffpreise. Es bleibt abzuwarten, ob diese Tendenz bestätigt wird.
Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel ist im April — wie schon im vergangenen Monat — aufgrund des Basis-Effektes deutlich: eine Steigerung um +33,3 %. Trotzdem bleiben die Handelsumsätze bei Bekleidung per April 2021 mit -47,4 % noch immer weit unter denen des Vorjahreszeitraums. Durch Rabattierungen sinkt zudem das Preisniveau, insbesondere am aktuellen Rand. Der Außenhandel entwickelt sich ebenfalls weiter positiv. Insgesamt exportiert die Branche +4,9 % mehr als in den ersten vier Monaten des Vorjahres (Textil +5,1 %, Bekleidung +4,9 %). Der Sondereffekt der durch Schutzmasken und -ausrüstung verursachten Textilimporte, der zu extremen Steigerungsraten im Vorjahr geführt hat, flaut ab. Daher wurde per April -14,8 % weniger Textil importiert. Die Bekleidungsimporte steigen leicht um +0,7 %.
Der Einfuhrüberschuss sinkt per April um -21,3 %. Die Rohstoffeinfuhren sinken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -2,2 %, dies trotz weiter sehr hohem Preisniveau, wobei ein Teil dieses Rückganges weiterhin sicher auch mangelnder Verfügbarkeit geschuldet ist.
Ifo-Konjunkturklimaindex Juni 2021
Die Umfragewerte des verarbeitenden Gewerbes steigen weiter. Textil folgt dieser positiven Entwicklung auch im laufenden Monat Juni. Bei Bekleidung ist der Optimismus der Unternehmen zwar nicht so ausgeprägt, jedoch ist der Trend zu einer Konjunkturerholung auch für das Bekleidungssegment klar erkennbar. Die Werte für Textil und Bekleidung sind insgesamt volatiler, aber besonders bei Textil scheint sich der positive Trend weiter fortzusetzen. Noch immer fallen Lagebeurteilung und Zukunftsperspektiven bei Bekleidung aktuell weit auseinander: Die Unternehmen der Bekleidungsindustrie schätzen zwar ihre aktuelle Lage sehr pessimistisch ein, schauen aber andererseits überaus optimistisch in die Zukunft. Insgesamt exportiert die Branche +4,9 % mehr als in den ersten vier Monaten des Vorjahres (Textil +5,1 %, Bekleidung +4,9 %). Der Sondereffekt der durch Schutzmasken und -ausrüstung verursachten Textilimporte, der zu extremen Steigerungsraten im Vorjahr geführt hat, flaut ab. Daher wurde per April -14,8 % weniger Textil importiert. Die Bekleidungsimporte steigen leicht um +0,7 %. Der Einfuhrüberschuss sinkt per April um -21,3 %. Die Rohstoffeinfuhren sinken im Vergleich zum Vorjahreszeit raum um -2,2 %, dies trotz weiter sehr hohem Preisniveau, wobei ein Teil dieses Rückganges weiterhin sicher auch mangelnder Verfügbarkeit geschuldet ist.
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