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Konjunkturzahlen weiter im Griff der Pandemie
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Auch der Februar des neuen Jahres 2021 bringt weiter sinkende Konjunkturzahlen, was angesichts des fortdauernden Lockdowns wie erwartet insbesondere das Bekleidungssegment trifft. Textil hält sich nur wenig besser, auch wenn die Tendenz eine Trendwende zumindest andeutet. Die Lageeinschätzungen der Unternehmen, insbesondere der Bekleider, sind im April noch sehr pessimistisch, allerdings werden die Erwartungen für die kommenden Monate zusehends positiver, was per Saldo zumindest bei Textil zu einem stetig steigenden Ifo-Konjunkturklimaindex führt.

Das neue Jahr hat die Branche weiter fest im Griff der Pandemie und des Lockdowns. In den ersten zwei Monaten gingen die Umsätze insgesamt um -20,1 % zurück und auch weiterhin trifft es die Bekleidungsindustrie mit einem Umsatzrückgang von -39,5 % deutlich dramatischer als Textil, wobei hier der Rückgang immerhin auch -7,2 % beträgt. Während bei Bekleidung sämtliche Segmente weiterhin mit zweistelligen Minuszahlen kämpfen und auch Arbeits- und Berufsbekleidung rückläufig ist, sind bei Textil die Teppichhersteller und die Vorstufenbetriebe besonders betroffen. Die zuliefernahen Segmente können sich vergleichsweise gut behaupten.

Die Beschäftigung sinkt ebenfalls weiter. Ende des Monats waren bei Textil -4,7 % weniger Menschen beschäftigt, bei Bekleidung waren es -9,2 %, zusammen -6,1 %.

Die inländische Produktion ist ebenfalls noch nicht wieder auf dem Vorjahres- und Vorkrisenniveau, auch bei der Produktion ist der Rückstand bei Bekleidung (-17,1 %) in den ersten beiden Monaten deutlicher als bei Textil (-7,0 %). Auch bei den Auftragseingängen ist noch keine Besserung in Sicht: Für Januar und Februar verzeichnet Textil ein Minus von -3,5 %, bei Bekleidung sind es -28,1 %.

Bei den Erzeugerpreisen bleibt es bei nur leichten Veränderungen, wobei Textil etwas stärkere Preissteigerungen verzeichnet.

Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel ist erwartungsgemäß auch im Monat Februar aufgrund der Lockdown-Maßnahmen stark eingebrochen, sodass in den ersten beiden Monaten nun ein Minus von -79,2 % zu Buche steht.

Durch die weitere Verlängerung der Einschränkungen ist auch in den kommenden zwei bis drei Monaten nicht mit einer Besserung zu rechnen. Der gesamte Einzelhandel muss per Februar ebenfalls Rückgänge hinnehmen, jedoch nur in Höhe von -6,1 %.

Die Lage beim Außenhandel bleibt per Februar 2021 unverändert: Verluste beim Textilexport (-7,4 %) und beim Bekleidungsexport (-15,8 %). Auch die Bekleidungsimporte gehen zurück (-14,0 %), während es bei Textil nach wie vor hohe Importzuwächse gibt (+19,9 %), die allein auf die extrem gestiegenen Importe an textilen Materialien für Schutzausrüstung zurückzuführen sind.

Der Einfuhrüberschuss steigt damit per Februar um +14,2 %. Die Rohstoffeinfuhren sinken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -9,9 %.

Ifo-Konjunkturklimaindex April 2021
Die Umfragewerte der gesamten Industrie steigen leicht an und setzen den positiven Trend damit fort. Auch für das Textilsegment ist eine stetige Verbesserung des Geschäftsklimas festzustellen, die Entwicklung verläuft für Textil seit einigen Monaten — trotz der nach wie vor unbefriedigenden Konjunkturzahlen — ähnlich positiv wie für das verarbeitende Gewerbe insgesamt. Im Gegensatz dazu steht Bekleidung, deren Unternehmen tendenziell kaum optimistischer gestimmt sind. Für sämtliche Branchen gilt, dass die Erwartungen an die kommenden Monate deutlich besser sind als die Lageeinschätzungen. Das gilt in besonderem Maße für Bekleidung, wo die Beurteilung der Lage schon seit Monaten extrem schlecht ausfällt. Demgegenüber setzen die Unternehmen große Hoffnung in die nahe Zukunft.