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Mit Textilien Energie aus der Umgebung ernten
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Neue Materialien und Digitalisierung im Fokus der Textilkonferenz / Partnerland: Großbritannien

Am 28. und 29. November 2019 findet in Dresden die diesjährige Textilkonferenz Aachen-Dresden-Denkendorf statt, die Vertreter aus Textilindustrie, Wissenschaft und Anwenderbranchen zusammenbringt. Im Fokus der interdisziplinären Konferenz stehen in diesem Jahr Themen wie 5G und das taktile Internet, für die künftig viele neue textile Lösungen benötigt werden.

In rund 90 Vorträgen wird der Blick auf neue Produktionstechnologien und Produkte gerichtet. Etwa auf das sogenannte textile Internet, mit dem ein Sender künftig Berührungsreize an den Empfänger schicken kann. Erst die schnelle Datenübermittlung via neuem 5G-Mobilfunkstandard macht das möglich. „Textilien werden hier eine zentrale Rolle spielen“, sagt Prof. Chokri Cherif, Leiter des Instituts für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden, das die jährliche Konferenz mit ausrichtet. Künftig könnten Pfleger über sensible textile Auflagen den Körper eines Patienten abtasten und durch das Textil aufgenommene Eigenschaften der Körperoberfläche über 5G an einen Arzt in der Ferne zur Auswertung übertragen.

Dr. Uwe Mazura, Geschäftsführer Forschungskuratorium Textil, ist überzeugt: "Innovation ist der Stoff, aus dem die Zukunft ist. Ideen und Forschungsergebnisse müssen schneller in die Unternehmen und in den Markt. Dafür bietet die interdisziplinäre Textilkonferenz eine optimale Plattform."

Textilien sind auch gefragt bei der Entwicklung von „Metamaterialien“, an denen aktuell insbesondere an der Universität Freiburg geforscht wird. Mit Metamaterialien werden Materialien bezeichnet, die sich nach dem Vorbild biologischer Materialien von allein an wechselnde Umgebungsbedingungen oder Oberflächen anpassen können. In Freiburg werden diese Eigenschaften mit weiteren Funktionen verknüpft – zum Beispiel für Materialien, die zugleich aus der Umgebung Energie ernten können. Damit könnten sich künftig energieautarke Bauteile realisieren lassen. Textilien sind hier besonders interessant, weil sie dünn und flexibel sind und sich auf unterschiedliche Art funktionalisieren lassen.

Johannes Diebel, Leiter Forschung Forschungskuratorium Textil, ergänzt: „Die Textilkonferenz bietet in diesem Jahr erstmals vier parallele Vortragssessions, wobei der besondere Fokus auf industrieller Relevanz liegt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Partnerland der Konferenz - in diesem Jahr Großbritannien. Wir freuen uns auf die Vorträge von Robert Backhouse von Rolls Royce in Bristol über das Potential von Textilien in Leichtgewichtstrukturen und Prof. Dr. Henry Yi Li von der University of Manchester über Fortschritte bei der Anwendung funktionaler Textilien.“

Das vollständige Programm und Informationen zur Anmeldung sind online abrufbar: https://www.aachen-dresden-denkendorf.de/itc/


Bild: David Pinzer