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Textilfachmesse Apparel Textile Sourcing Germany (ATSG) in Berlin
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Keynote von Wilson Zhu (COO bei Li & Fung) über Digitalisierung globaler Lieferketten und Interview mit Jason Prescott (CEO JP Communications) zu Konzept, Zielen und Programm der ATSG

Vom 11. bis 13. September findet erstmalig die Textilmesse Apparel Textile Sourcing Germany (ATSG) in Berlin statt. 200 Hersteller aus aller Welt werden die neuesten Entwicklungen und Trends im weltweiten Bekleidungs- und Textilmarkt vorstellen. Dabei werden sich sowohl Hersteller für den Massenmarkt präsentieren als auch Produzenten, die Marken oder Einzelhändler mit kleineren Handelsprogrammen beliefern. Eine Vielzahl internationaler Experten der Textilbranche wird in Vorträgen und Diskussionsrunden die Zukunft des Marktes durchleuchten. Der Eintritt ist frei.

Veranstalter der ATSG ist JP Communications Inc. (JPC). Das Unternehmen ist mit Messen unter der Dachmarke ATS (Apparel Textile Sourcing) bereits ein namhafter Player in der nordamerikanischen Textil- und Bekleidungsbranche.
JP Communications betreibt das umfangreichste Netzwerk von B2B-Beschaffungplattformen in den USA. TopTenWholesale.com und Manufacturer.com werden von Millionen internationaler Mitglieder genutzt, um passende Großhändler und Hersteller zu finden.

Eine Vielzahl lokaler und europäischer Organisationen aus Industrie, Handel und Gewerbe sowie internationaler Konsulate unterstützt die ATSG.
Ein Messe-Highlight wird die Keynote von Wilson Zhu sein, COO bei Li & Fung, eines der größten Handelshäuser weltweit mit Sitz in Hongkong.
Zhu ist ausgewiesener Experte für die Digitalisierung von globalen Wertschöpfungsketten. In seinem Vortrag wird er die globalen Lieferkette im Zeitalter der Digitalisierung skizzieren: „Marken und Einzelhändler müssen diese neuen disruptive Technologien verstehen und nutzen, um ihr Überleben zu sichern. Vom Rohstoff in der Textilfabrik bis hin zum Consumer Tracking: Im Einzelhandel wird jeder Schritt der Wertschöpfungskette durch die Digitalisierung bestimmt. Lieferketten müssen einen nahtlosen Daten- und Informationsfluss von Anfang bis Ende ermöglichen. Zudem müssen sie wertvolle Geschäftsinformationen und maßgeschneiderte Dienstleistungen liefern, die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen.“

Jason Prescott (JP Communications) im Interview über die ATSG
Jason Prescott ist CEO von JP Communications und Autor der Bestseller „Wholesale 101“ und „Retail 101“. Prescott äußert sich im Gespräch mit Medienvertretern im Vorfeld der ATSG über seine Beweggründe, mit seiner Messe nach Berlin zu kommen und seine Erwartungen an die Messetage.

Jason Prescott, Sie sind CEO von JP Communications und leiten die ATSG (Apparel Textile Sourcing Germany), die vom 11. September an für drei Tage in Berlin über 200 Aussteller der Textilbranche und mehrere Tausend Besucher zusammenbringen wird. Warum noch eine neue Modemesse?
JP: "Die ATSG ist in der Tat für Berlin neu. Sie bietet Unternehmern, Modeschöpfern, Ideengebern die Möglichkeit, die passenden Lieferanten und Handelspartner zu finden. Auf der ATSG begegnen sich für drei Tage Fachleute wie auch Führungskräfte der Textilindustrie.

Auch deutsche Marken suchen nach alternativen Bezugsquellen, weil sie in der schnellen Modelandschaft wettbewerbsfähig bleiben wollen. Mit der ATSG haben sie Zugang zu den besten kleinen, mittelgroßen wie auch global bedeutenden Beschaffungspartnern der Welt. Daher sind insbesondere chinesische und südostasiatische Marktpartner, dazu auch mehrere Produktionsregionen der EU dabei."

Aus welchen Gründen fiel Ihre Wahl auf den Messestandort Berlin?
JP: „Wir sehen in Berlin eine sehr gute Marktchance, die unsere Messen in Toronto und Miami definitiv bereits bewiesen haben. Alle drei sind sehr markante und geschäftige Städte! Alle mit Wachstum im Einzelhandel! Alle mit sehr modebewussten Märkten! Allerdings: Berlin verfügt noch nicht über eine solide B2B-Infrastruktur für die Produktion.

Berlin ist eine junge, liberale Stadt und voller Menschen, die kreative wie unternehmerische Visionen und Ziele haben – gerade in der Modebranche. Hier reifen Ideen. In der großen Metropolregion Berlin-Brandenburg leben und arbeiten fast 6 Millionen Menschen. Die Stadt wimmelt von Micro-Brands, Inkubatoren und Machern. Dennoch gibt es wenig B2B-Infrastruktur für die Beschaffung, insbesondere bei Kleidung und Stoffe – noch! Hier setzt die ATSG an. Die Berliner Fashion-Community erhält über die ATSG Zugang zu Handelspartnern in den USA, Südasien und China. In der Textilbranche sind direkte Begegnungen der einzelnen Akteure immer noch ganz wichtig. Die ATSG bietet Modeschöpfern, Einzelhändlern und Einkäufern die dringend benötigte Gelegenheit, um Trends, Stoffe, Technologien und Workshops direkt in Augenschein zu nehmen und alle in Frage kommenden Akteure unter einem Dach zu treffen.“

Sie sprechen von Technologien und Trends. Welche aktuellen Entwicklungen nehmen Sie in der Mode- und Textilbranche gerade wahr?
JP: "Bei vielen Messen unserer Branche ist die Nettofläche der Ausstellung in den letzten Jahren zurückgegangen. Manche sprechen auch vom Tod der Modeschauen. Was wir von JP Communications allerdings eher sehen: Die Branche entwickelt sich rasant. Die Bevölkerungszahl in allen großen Städten und Ballungszentren der Welt nimmt zu. Der Einzelhandel schrumpft nicht. Dank Digitalisierung und entsprechender Veränderung beim Verbraucherverhalten wächst der Einzelhandel. Immer mehr Menschen benötigen immer mehr Kleidung. Zudem wird Kleidung immer individueller. Für die Textilwirtschaft ist flexible Reaktion auf Trends und schneller Zugang zu den passenden Märkten zukünftig noch bedeutender."

Wie agieren Sie als Macher der ATSG auf diese Entwicklungen und Anforderungen?
JP: "Auch für uns sind Flexibilität und Agilität entscheidend. Unsere Apparel Textile Shows können schnell auf die lokalen Anforderungen hin angepasst werden. Sie werden intern von unseren Online-Sourcing-Marken TopTenWholesale.com und Manufacturer.com produziert. Unsere Textilmessen sind in jeder Stadt, in denen wir mit Messen aktiv sind, schnell und über unsere Erwartungen hinausgewachsen. Unsere Shows in Toronto und Miami verzeichneten auch 2019 wieder ein zweistelliges Wachstum. Unser Timing und unsere Risikobereitschaft haben sich hier ausgezahlt.“

Die ATSG wird parallel zu dem Ausstellungsbetrieb auch ein Seminarprogramm und Vorträge bieten. Können Sie uns einen Einblick geben?
JP: "Niemand besucht eine Messe, um nur nach Produktionsstandorten und Fabriken zu suchen. Die Besucher wollen sich inspirieren lassen. Sie wollen lernen. Herausforderungen wie Nachhaltigkeit, Corporate Social Responsibility und ethische Arbeitsprozesse: Hier haben wir für den deutschen Bereich ein enormes Bedürfnis nach Informationen entdeckt und machen das auf der ATSG zum Thema.

Die ATSG bietet deswegen in konzentrierter Form Informationsaustausch, gegenseitige Inspiration und Netzwerkarbeit. Das wollen wir mit der Messe und dem dazugehörenden Vortrags- und Workshop-Programm erreichen. Wir bieten an den drei Tagen zahlreiche Seminare zu allen wichtigen Themen der Textilbranche. Die besten Experten der Welt der Textilbranche sind in Berlin dabei. Ein Beispiel: Wilson Zhu, COO von Li & Fung und einer meiner besten Freunde, ist weltweit anerkannter Fachmann beim Thema `Supply Chain / digitale Lieferkette´ und wird dazu referieren."

Zum Schluss: Welche Erwartungen haben Sie an eine erfolgreiche ATSG?
JP (lacht): "Unser Ziel: Zufriedene Messeaussteller, Referenten und Besucher. Wenn es am Ende heißt `Wir kommen im nächsten Jahr wieder – dann zur ATSG 2020´ – sind auch wir zufrieden. Richtig zufrieden!"

Registrierungslink für die Teilnahme an der ATSG 2019
Der Eintritt für die ATSG ist frei. Die Registrierung für die ATSG 2019 ist kostenlos und kann über folgenden Link erfolgen:
https://www.appareltextilesourcing.com/events/germany/attendee/