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Stagnation bei Textil, verfestigter Abwärtstrend bei Bekleidung
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Die Branche insgesamt kann sich nicht von den allgemein sinkenden Konjunkturzahlen absetzen. Insbesondere Bekleidung ist in der Krise; auch Ende des Jahres ist hier noch keine Wende in Sicht. Textil stagniert derweil, jedoch sind wichtige Segmente wie die Technischen Textilien rückläufig. Der ifo–Index für die Gesamtwirtschaft sinkt auch im Dezember und auch hier sind die Aussichten bei Bekleidung besonders eingetrübt.

Bei Textil sind die Einschätzungen der Unternehmen etwas besser.

Die Umsätze des Monats Oktober erholen sich nach den kräftigen Rückgängen der Vormonate etwas, liegen aber für das Gesamtjahr aktuell mit insgesamt -1,5 % noch immer unter dem Vorjahr. Während Textil dabei mit +0,3 % etwa auf dem Vorjahresniveau verharrt, ist das Bekleidungssegment mit -4,3 % per Oktober klar im Minus. Dies wird sich in den verbleibenden zwei Monaten des Jahres 2018 aller Voraussicht nach auch nicht ändern, so dass wir insgesamt mit Umsatzrückgängen für das gesamte Jahr 2018 rechnen.

Die Beschäftigung folgt nunmehr der Umsatzentwicklung: Insgesamt sind in der Gesamtbranche -0,5 % weniger Menschen beschäftigt als durchschnittlich im Vorjahreszeitraum, wobei bei Bekleidung mit -4,0 % Beschäftigung abgebaut wurde, während die Textilunternehmen immerhin noch +1,2 % mehr Menschen beschäftigen.

Die geleisteten Arbeitsstunden sinken per Oktober um insgesamt -1,0 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bei Textil wurden dabei +0,8 % mehr Stunden geleistet, bei Bekleidung sind es -4,7 % weniger Stunden.

Die inländische Produktion3) ist in beiden Segmenten seit geraumer Zeit rückläufig, bei Textil per Oktober um -3,4 %, bei Bekleidung um -2,7 %. Besonders im dritten Quartal 2018 wurden deutlich weniger Stunden geleistet.

Die Auftragseingänge fangen sich, ähnlich wie die Umsätze, nach einer Reihe von negativen Monaten im Oktober wieder etwas. Bei Bekleidung bleibt die Lage jedoch bedenklich. Entsprechendes gilt für die Auftragsbestände.

Die Erzeugerpreise steigen demgegenüber nur geringfügig an. Bei Textil per Oktober mit +0,9 % etwas stärker als bei Bekleidung (+0,7 %).

Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel entwickelte sich über den Sommer sehr unbefriedigend. Im Oktober kam es zwar zu einer leichten Entspannung, diese fiel aber wiederum unterdurchschnittlich aus, so dass die Gesamtsituation nach wie vor rückläufig ist: Per Oktober lagen die Umsätze des Bekleidungseinzelhandels um -1,3 % unter dem Vorjahr. Der gesamte Einzelhandel konnte hingegen um +3,1 % zulegen.

Beim Außenhandel4) steigen die Exporte insgesamt per Oktober um +5,6 % an. Dies geht auf die im Jahresverlauf steigenden Exporte bei Bekleidung zurück (+8,9 %), Textil liegt mit +0,4 % etwa auf dem Vorjahresniveau. Demgegenüber sinken die Einfuhren bei Textil per Oktober um -0,8 %, bei Bekleidung steigen sie um +1,6 %. Die Einfuhren insgesamt steigen in den ersten zehn Monaten damit um +1,0 % gegenüber dem Vorjahr an.

Der Einfuhrüberschuss liegt damit um -8,8 % unter dem des Vorjahreszeitraums.

Die Rohstoffeinfuhren sanken per Oktober um -7,0 %, und dies trotz durchschnittlich steigender Rohstoffpreise.

ifo-Konjunkturklimaindex Dezember 2018
Der Konjunkturtrend für das gesamte verarbeitende Gewerbe sinkt im Dezember nochmals. Auch bei der Bekleidungsindustrie ist trotz größerer Schwankungen ein Abwärtstrend unübersehbar. Die Werte für Textil fallen etwas besser aus, sind aber von den hohen Ständen Anfang des Jahres noch weit entfernt. Ob sich Textil vom allgemein sinkenden Konjunkturtrend dauerhaft absetzen kann, ist zweifelhaft, zumal bei den Technischen Textilien weiterhin die negativen Signale überwiegen. Auch aus den Prognosen für die Gesamtkonjunktur kommen belastende Signale, wie die Außenhandelskrise und steigende Rohstoffpreise.