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Bis 2027 wird Künstliche Intelligenz Personalcontrolling steuern
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Das Personalmanagement steht branchenübergreifend vor tiefgreifenden Veränderungen. Laut dem aktuellen Trendindex des 2b Ahead ThinkTanks gehören Big Data-Analysen für ein besseres Kundenverständnis zu dem wichtigsten Trend im zweiten Halbjahr 2017. 75 % der befragten 166 Unternehmen legen den Fokus auf die sukzessive Verbesserung ihrer Produktpalette und Services. Die Abteilung jedoch, die den Mindset der Mitarbeiter für die zunehmende Digitalisierung schulen sollte, schneidet bei der Beurteilung am Schlechtesten ab. Nur 4 % der Experten sehen Human Resources Abteilungen als Quelle von Innovationen. Die Personalabteilungen sind auf künstliche Intelligenzsysteme angewiesen, wollen sie eine Innovationskultur aufbauen und zum Treiber von Veränderung werden. Experten gehen davon aus, dass bis 2027 über zwei Drittel des Personalcontrollings durch Künstliche Intelligenz gesteuert wird. Big Data kommen jedoch bis dato in den Personalabteilungen strategisch noch nicht zum Einsatz. Wenngleich die Anwendungsszenarien äußerst verlockend sind: so beispielsweise Kompetenzerhebung und –entwicklung in Echtzeit. Die Bereiche, in denen Künstliche Intelligenz (KI) eine Differenzierung vom Wettbewerb bieten kann, sind Personalbeschaffung, Kompetenzbedarfsplanung und - einsatzplanung sowie die Personalbedarfsplanung. Diese 4 Handlungsfelder werden bis 2027 stark von KI geprägt sein. Angesichts der zu erwartenden enormen Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte in nur wenigen Jahren wird diese Diskussion noch brisanter, so Sven Gabor Jansky, Chairman des 2b Ahead ThinkTanks. Durch die Verrentung der Babyboomer-Generation bis 2025 werden 3-4 Millionen Arbeitskräfte in Deutschland fehlen.

Rund 150 internationale Referenten und Teilnehmer diskutierten am 21. November im Stuttgarter Carl-Zeiss-Planetarium, was digitale Transformation für ihre Unternehmen und ihr persönliches Handeln bedeutet. Der Enabling Transformation Kongress 2017, der zum zweiten Mal unter der Regie des 2b Ahead ThinkTanks stattfand, war inspirierend und informativ. Es ging im Kern darum, welche Kompetenzen die Mitarbeiter für die Bewältigung der Zukunftsaufgaben mitbringen müssen. Wie können der Chief Transformation Officer – so werden die Digitalexperten jetzt genannt - ein Erfolg versprechendes Coaching für die Mitarbeiter des Unternehmens initiieren?

Was hat Amidextrie mit digitaler Transformation zu tun? - Lernen muss für jeden so selbstverständlich werden wie Zähneputzen
HR Verantwortliche der Großunternehmen Deutsche Telekom und Deutsche Bahn erläuterten, was sie unter „digital leadership“ verstehen und wie sie in ihren Unternehmen mit diesem Thema umgehen. Dr. Elke Frank, Senior Vice President HR Development, Deutsche Telekom schildert ihre Erfahrungen aus dem 10-monatigen Spezialtraining ‚Level up‘ für die 2.800 Top Führungskräfte des Telekom-Konzerns, der insgesamt rund 200.000 Menschen beschäftigt. Nicht immer einfach und durchaus mit Konsequenzen verbunden, Entlassungen inbegriffen. Es gehe darum, gleichzeitig flexibel und effizient zu sein, so Frank, itinerativ zu lernen und Entscheidungen permanent zu reflektieren und gegebenenfalls auch zu revidieren. Manuel Gerres, GF Deutsche Bahn Digital Ventures empfiehlt die Transformation umfassend anzugehen. Nicht nur Technologien und Geschäftsmodelle stehen auf dem Prüfstand, auch die Belegschaft ist Teil des Prozesses. Seitens der DB gilt es 300.000 Mitarbeiter auf die Reise mitzunehmen, um den Tanker digitaler zu gestalten.