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textil+mode-Konjunkturbericht
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Die überwiegende Zahl der Konjunkturindikatoren ist leicht positiv, insgesamt jedoch nicht befriedigend: Die Umsätze im Textilsegment steigen zwar weiterhin leicht an, bei Bekleidung fallen sie im Monat August etwas zurück. Eine dynamischere Entwicklung in den kommenden Monaten vorausgesetzt, können die Umsatzziele für 2017 (+1,7 insgesamt) jedoch erreicht werden. Die Beschäftigung ist weiterhin erfreulich stabil. Die Lageeinschätzungen und die Erwartungen der Unternehmen können allerdings insbesondere im Textilbereich der überaus positiven Gesamtlage der Wirtschaft nicht folgen.

Die Umsätze steigen insgesamt etwas an (+0,6 %), allerdings allein aufgrund der weiterhin positiven Entwicklung im Textilbereich (+1,9 %). Im Bekleidungssegment fällt im aktuellen Monat August der Umsatz um -0,9 %.

Damit liegen die kumulierten Umsätze des Jahres 2017 per August unverändert um +0,7 % über denen des Vorjahres. Das Muster der vergangenen Monate setzt sich dabei fort: Positive Impulse kommen im Textilsektor derzeit vor allem von den Vorstufen, während die Umsatzträger der Vergangenheit, wie Vliesstoffe und technische Textilien, sich kaum entwickeln. Im Bekleidungsbereich verbuchen die Hersteller insbesondere von Arbeits- und Berufskleidung, aber auch von Strumpfwaren Zuwächse. Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2017 lag bei +1,7 % (Textil +2,0 %, Bekleidung +1,5 %). Dieses Umsatzziel kann, sehr gute Zahlen zum Jahresende vorausgesetzt, noch erreichbar sein.

Die Beschäftigung in der Branche ist weiterhin sehr stabil. Sie steigt per Ende August in beiden Segmenten an (Textil +1,0 %, Bekleidung +0,4 %). Insgesamt sind in der Branche +0,8 % mehr Menschen als im Vorjahr beschäftigt.

Die geleisteten Arbeitsstunden steigen per Ende August um +0,2 % an.

Die inländische Produktion2) steigt im Jahresverlauf im Textilsektor an und sinkt im Bekleidungsbereich, auch wenn hier die Produktion am aktuellen Rand wieder etwas zunimmt. In den ersten acht Monaten wurden +3,3 % mehr Textilprodukte im Inland hergestellt, im Bekleidungssegment waren es -1,0 % weniger.

Bei den Aufträgen ist die Lage unterschiedlich: Im Textilbereich deuten die Zahlen auf eine relativ stabile Umsatzentwicklung hin, demgegenüber war bisher die Auftragslage im Bereich Bekleidung eher angespannt. Im aktuellen Monat verbessert sich allerdings die Auftragslage sehr deutlich.

Die Erzeugerpreise bleiben bei beiden Segmenten sehr stabil. Während jedoch für die Bekleidungsindustrie die Preise nahezu unverändert bleiben, steigen die Erzeugerpreise für die Textilindustrie leicht an, per August um +0,5 %.

Die Daten zum Umsatz im Bekleidungseinzelhandel wurden einer statistischen Revision erhoben und weichen daher stark von den bisherigen Zahlen ab. Unterjährig ist die Vergleichbarkeit damit eingeschränkt.

Im Außenhandel3) steigt auch im August, wie schon in den Vormonaten, besonders im Bekleidungssegment das Volumen insgesamt deutlich an (Exporte per August: Bekleidung +13,6 %, Textil +1,8 %, insgesamt +8,6 %) und hier besonders sprunghaft die Exporte in die Schweiz. Auch die Einfuhren steigen in der Bekleidungsindustrie (+2,4 % per August) an. In der Textilindustrie sinken die Einfuhren hingegen um -0,1 %. Der Einfuhrüberschuss sinkt um -9,9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die Rohstoffeinfuhren steigen im Monat August um +5,0 %.

ifo-Konjunkturklimaindex Oktober 2017
Im Monat Oktober steigt der Ifo-Index für das gesamte verarbeitende Gewerbe nochmals an. Diesem ungebremsten Stimmungshoch können die Segmente Textil und Bekleidung nur eingeschränkt folgen. Während der Bekleidungssektor — nach großen Schwankungen in den zurückliegenden Perioden — aktuell wieder nahezu an die positive Stimmungslage des verarbeitenden Gewerbes heranreicht, ist die Stimmung der Textilunternehmen, auch über die vergangenen Monate hinweg vergleichsweise trüb. Insgesamt lässt sich insbesondere im Textilbereich kein eindeutiger Trend ausmachen. Für die Bekleidungsindustrie bleibt ein vorsichtig optimistischer Ausblick auf die Konjunkturzahlen der kommenden Monate.