Impuls
ftt - Newsletter
Veranstaltungen
Techtextil 2024
23.04.2024 - 26.04.2024
Meldung lesen
Texprocess 2024
23.04.2024 - 26.04.2024
Meldung lesen
63. Dornbirn GFC Global Fibre Congr ...
11.09.2024 - 13.09.2024
Meldung lesen
Weitere Veranstaltungen >
1
Daunen- und Federnindustrie stellt neuen Null-Toleranz-Standard vor
Zur Auswahl zurückkehren News  Drucken 
Standard zum Ausschluss von Lebendrupf, Ware aus der Stopfleberproduktion und zur Kontrolle der Aufzuchtbedingungen am 01.01.2017 in Kraft getreten

Der Tierschutz-Gedanke nimmt immer größeren Raum im Tätigkeitsfeld der Daunen- und Federnbranche ein. Bereits 1995 hatte der Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie VDFI das erste europäische Übereinkommen zur Regelung der Aufzucht von Gänsen und Enten in landwirtschaftlicher Tierhaltung initiiert. Nach vier Jahren intensiver Arbeit mit Tierschutzorganisationen, Wissenschaftlern, Fach- und Verkehrskreisen wurde das Übereinkommen verabschiedet und in die nationalen Gesetzgebungen übernommen. 1999 konnte durch eine Initiative der Branche Lebendrupf europaweit unter Strafe gestellt werden.

Die Branche, die ein Nebenprodukt der Geflügelindustrie verwertet, das nur etwa 10 - 15% des wirtschaftlichen Gesamterfolgs dieses Industriezweigs ausmacht, musste über einen langen Zeitraum für mehr Einfluss auf die Haltungsbedingungen und die Art der Federngewinnung kämpfen. Erst das zunehmende öffentliche Interesse am Tierschutz und das daraus resultierende Verlangen nach Informationen änderte die Bedingungen: Die Branche konnte weiter voranschreiten und Einfluss geltend zu machen.

Es folgte als nächster Meilenstein eine freiwillige Übereinkunft der Unternehmen, die Herkunft der Rohware rückverfolgbar zu machen und sich auditieren zu lassen. Verschiedene Initiativen der Industrie wie die Traumpass-Zertifizierung, deren Ursprung bis ins Jahr 1974 zurückreicht und die seit 2012 jede Ware vom lebenden Tier ausschließt, oder der später folgende DOWNPASS in der Erstauflage knüpfen an diese Aufgabe an, die Herkunft des Füllmaterials Daunen und Federn aus ethisch korrekten Quellen abzusichern. Die Zahl der zertifizierten Produkte hat sich seit 2010 verdreifacht.

In enger Abstimmung mit Tierschutzorganisation wie dem Deutschen Tierschutzbund und engagierten Fach- und Verkehrskreisen wurde dieses Engagement ausgebaut. In Kombination mit einer Qualitätsprüfung, die ausschließlich neue Daunen und Federn zulässt, symbolisiert dieser Ansatz die beiden Leitmotive der Industrie: Tierschutz und Qualität. Aus diesem starken Commitment der Branche heraus wurde ein Rückverfolgbarkeitssystem aufgebaut, das heute als neuer Null-Toleranz- Standard DOWNPASS 2017 in Kraft ist.

Dieser neue Standard ist Ergebnis eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses unter Einbeziehung der Öffentlichkeit. Null-Toleranz bedeutet, dass das Füllmaterial nicht von lebenden Tieren oder aus der Stopfleberproduktion stammen darf. Darüber hinaus werden die Aufzuchtbedingungen auf den Farmen kontrolliert, und die Ware muss bis in das jeweilige Aufzuchtgebiet zurückverfolgbar sein. Zusätzlich können Elterntierfarmen in die Prüfungen einbezogen werden. Bis zur Farmebene ist Parallelproduktion verboten, um sicher zu stellen, dass auf einer auditierten Farm weder lebend gerupft noch gestopft wird. Das Mischen von nach dem DOWNPASS 2017 auditierten Füllmaterial mit anderen Daunen und Federn ist ebenfalls untersagt, nur so ist die Einhaltung der Null-Toleranz- Kriterien zu gewährleisten.

Der Standard ist so konzipiert, dass er weltweit umsetzbar ist und jede Form der Federngewinnung – von Großfarmen über kleinbäuerliche Haltung bis zur Sammelware – korrekt und umfassend berücksichtigt. Zu der ethischen Komponente tritt ergänzend die Qualitätsprüfung, die sicherstellt, dass nur Ware gemäß den beiden höchsten Klassen der EN 12934 verwendet wird. Dazu setzt die Industrie auf Mystery Shopping und kauft am Point of Sale verdeckt Produkte auf, die anschließend von akkreditierten Instituten auf ihre Bestandteile und die Deklaration des Inhalts hin geprüft werden. Durch Einzelnummerierung auf dem eingenähten Etikett können Hersteller und Charge ermittelt werden; dies geschieht mit Hilfe notarieller Überwachung. Diese Kombination aus Tierschutz und Qualitätssicherung bietet in dieser Form kein anderer auf dem Markt befindlicher Null-Toleranz- Standard.

Am Produkt selbst finden Verbraucher das neue DOWNPASS 2017-Label, das dazu beiträgt, die Kaufentscheidung im ethisch positiven Sinn abzusichern, so dass der Käufer weiß, ein Produkt erworben zu haben, dessen natürliches Füllmaterial aus kontrollierten Quellen stammt.

Und die Entwicklungen gehen weiter. Über ein Pooling der Auditierungen und Qualitätsüberwachungen arbeiten die Unternehmen daran, Effektivität und Effizienz des Systems noch zu steigern, indem Doppelaudits vermieden und neue Auditbereiche erschlossen werden.

Inzwischen werden aktuell in 16 Ländern der Erde Lieferketten für den DOWNPASS 2017 durch unabhängige Auditierungsorganisationen überwacht; dazu gehört beispielsweise auch die 100%ige Kontrolle – angekündigt und unangekündigt – von Hochrisikogebieten, wie sie andere Standards vermissen lassen.

Durch die Globalisierung der Branche, die sich als einer der ersten Industriezweige dieser Herausforderung stellen musste, sind die Lieferketten verzweigt: Gewebe, Füllmaterial, Konfektionierung und Verpackung erfolgen in der Regel an verschiedenen Produktionsstandorten. Dies bildet die DOWNPASS-Auditierung entsprechend ab: Im Schnitt beansprucht ein solcher Auditierungsvorgang nur für das Füllmaterial fünf Werktage.

Im Dezember 2016 hat die Branche eine neue Website vorgestellt: die zweisprachige Internetpräsenz 40facts.org stellt in deutscher und in englischer Sprache die Kernpunkte eines Null-Toleranz-Standards dar und erläutert gegenüber Handel und Verbrauchern in einem Faktencheck die Vorzüge im Vergleich zu anderen Ansätzen. Die Seite wächst täglich: Unternehmen, die ihre Tierschutz- und Produktpolitik entsprechend ausgerichtet haben, zeigen Gesicht. Besuchen Sie uns online unter http://www.40facts.org.

Für eine selbstbestimmte Sortimentspolitik sowohl auf Handels- als auch auf Industrieseite steht die Branche ein. Verpflichtungsversuche auf einzelne Siegel, wie sie derzeit im europäischen Markt kursieren, in Kombination mit dem Zwang zu daunenfreien Produktalternativen im Sortiment und einem direkten Reporting bei Verstößen an eine Tierschutzorganisation, lehnt die Daunen-und Federnindustrie ab.
Meistgelesene News
HSNR erarbeitet recyclingfähige Produktkonzepte aus Textilabfällen Meldung lesen
Thermore: Stretch-Wattierung Freedom für Nachhaltige Leistung Meldung lesen
textil & mode: Das Jahr 2023 Meldung lesen
Wie Verbraucher beim Online-Shopping besser informiert werden könnten Meldung lesen
IVGT-Gemeinschaftsstand: Rex Meldung lesen
Master the Change mit Lösungen der KARL MAYER GROUP Meldung lesen
Wie leistungsfähig sind natürliche Fasern und Materialien? Meldung lesen
KARL MAYER und Grabher unterstützen Innovationen zum Thema Wearables Meldung lesen
Multi-Plot mit Microfactory auf der Texprocess / Techtextil Meldung lesen
IVGT-Gemeinschaftsstand auf der Techtextil mit vielen Highlights Meldung lesen
Nonwovens Specialists – Sandler auf der Techtexil 2024 Meldung lesen
CBS-Beschichtungstechnologie – ideal für Pigmentdruck und Sonnenschutz Meldung lesen
Warum Kreislaufwirtschaft so wichtig ist Meldung lesen
IVGT-Gemeinschaftsstand: Essedea Meldung lesen
d.gen und Multi-Plot gemeinsam auf der FESPA Global Expo in Amsterdam Meldung lesen
Gunold: Poly Sparkle – wie das funkelt! Meldung lesen
Multi-Plot unterstützt DRUPA Sonderforum „touchpoint textile“ Meldung lesen
Innovationen und Strategische Partnerschaften auf den Performance Days Meldung lesen
Techtextil und Texprocess überzeugen mit starkem Wissensprogramm Meldung lesen
Weitere News >


Inhalte


News
Newsletter
Veranstaltungen

Rechtliche Informationen


Impressum
Datenschutz
AGB

Kontakt & Service


Mediadaten
Kontakt
F.A.Q.
Copyright © 2008 - 2024 ftt-online.net