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Lieferkettenfinanzierung neu definiert – mit Hilfe von Big Data und Cloud
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Die klassische Handels- und Lieferantenfinanzierung ist so alt wie der Welthandel selbst. Zwar hat in den letzten 20 Jahren die fortschreitende Digitalisierung viele der ursprünglich papierbasierten Prozesse automatisiert und damit erheblich effizienter gemacht. Wirklich revolutioniert hat sich die Supply-Chain-Finanzierung durch die elektronische Abwicklung der Zahlungsprozesse allerdings nicht.

In den vergangenen fünf bis zehn Jahren haben sich jedoch zwei Technologien etabliert, die das Potential haben, die Lieferkettenfinanzierung völlig neu zu erfinden: Big Data und die Cloud.

Über Cloud-Plattformen ist es heutzutage möglich, sämtliche Transaktionen eines Unternehmens mit allen seinen Handelspartnern in Echtzeit zu erfassen: Jede Bestellung, jeder Produktionsschritt, jede Qualitätsprüfung, jede Sendung, jeder Empfang, jeder Warenbestand, jeder Abverkauf, jede Rücknahme. Lückenlos vom Baumwollfeld zum Warenregal – und darüber hinaus.

Die Vision von kompletter Lieferkettentransparenz rückt damit in greifbare Nähe. Die riesigen Datenmengen, die auf diese Weise erzeugt werden, können über die Cloud synchron und in Echtzeit zur Entscheidungsfindung heran gezogen werden – und bei Bedarf auch über die Cloud selektiv mit jedem Teilnehmer der Lieferkette geteilt werden.
Was wäre, wenn sich alle Daten entlang des gesamten Wertschöpfungsnetzwerkes eines Unternehmens und seiner Handelspartner in den Entscheidungsprozess der Lieferkettenfinanzierung mit einbeziehen ließen? Diese Frage haben sich viele führende Unternehmen vielfach gestellt. Die Antwort darauf ist kein bloßes Wunschdenken. Die Lieferkettenfinanzierung erfindet sich dank Cloud und Big Data neu.

Vergünstigte Darlehen gegen ethische Arbeitsbedingungen
Der Jeanshersteller Levi’s nutzt beispielsweise eine Initiative der Weltbank. Hier können Zulieferer, die hohe Umweltstandards einhalten und für ihre Mitarbeiter sozialverträgliche Arbeitsbedingungen schaffen, vergünstigte Lieferantenkredite erhalten. Vergeben werden die Kredite durch die International Finance Corporation (IFC), einer Tochter der Weltbank.
Für die IFC ist es wichtig, das Programm skalierbar zu machen. Denn Grundziel ist es, die Arbeitsbedingungen in Klein- und Kleinstbetrieben in Schwellenländern in Asien, Lateinamerika und Afrika nicht nur über einzelne Pilotprojekte, sondern flächendeckend zu verbessern.

Hier kommt die Cloud ins Spiel: Zu groß wäre der Aufwand, kleine Minibetriebe in unterentwickelten Regionen mit teurer Hardware und Software auszustatten, um ein Programm zur Lieferkettenfinanzierung automatisieren zu können. Die nötige Software läuft nun in der Cloud.

Noch wichtiger ist allerdings, dass auch alle Bestellaufträge, Rechnungen, Transportdokumente und andere Daten jetzt nur noch zentral in der Cloud vorgehalten werden und nicht mehr in alle Welt versandt werden müssen. So lässt sich der Zugriff auf die Daten besser steuern und kontrollieren. Diese Kontrolle gibt dem Programm die nötige Sicherheit. Alle 550 Lieferanten von Levi’s haben sich zu den hohen Standards verpflichtet, die das Programm verlangt. Viele von ihnen sind nun erstmals überhaupt in die Lage, ihren Produktionsbetrieb unabhängig vom lokalen Bankensystem zu finanzieren.


Kreditvergabe auf Basis von Big Data
Noch einen Schritt weiter geht das Programm, das die Cloud-Plattform GT Nexus mit dem Finanzdienstleister Seabury TFX aufgesetzt hat. Das Programm trifft Entscheidungen zur Kreditvergabe basierend auf der gesamten Transaktionshistorie des Lieferanten, anstatt die Kreditwürdigkeit eines Lieferanten von dessen Bilanz und etwaigen Sicherheiten abhängig zu machen.

Diese Transaktionshistorie und die Tausender anderer Lieferanten und Auftraggeber auf der Plattform erlauben eine Big-Data-Analyse, die eine viel umfassendere und damit aussagekräftigere Bewertung des Ausfallrisikos ermöglicht. Wurde immer plangemäß produziert und geliefert? Wie oft wurden welche Meilensteine fristgerecht erreicht oder nicht eingehalten? Dadurch, dass alle Transaktionsdaten Tausender Handelspartner über eine zentrale Plattform fließen, ergibt sich ein enormes Analysepotential, das das Prinzip der Lieferkettenfinanzierung grundlegend verändert.

Das Problem: Typischerweise erfolgt eine traditionelle Finanzierung erst nach geprüfter Rechnungsstellung. Sprich, der Lieferant musste bereits in Vorkasse treten, um die bestellte Ware überhaupt produzieren und ausliefern zu können, Beispielsweise zum Einkauf der Rohmaterialien. Das Ausfallrisiko aus Sicht der Banken war zu hoch, was Lieferkettenfinanzierung nach diesem Modell nahezu unmöglich machte, und besonders die Existenz von Kleinlieferanten gefährdete. Wenn ein Lieferant jedoch über Jahre hinweg immer zuverlässig und firstgerecht geliefert hat, dann sollte das auch belohnt werden.
Eine Big-Data-Analyse, die die gesamte Transaktionshistorie des Lieferanten beleuchtet, ermöglicht es, in größerem Rahmen Kredite schon bei Auftragserteilung zur Verfügung zu stellen. Dies ist Neuland in der Lieferkettenfinanzierung. Diese Art der Finanzierung entlastet Klein- und Kleinstlieferanten in Schwellenländern, sichert Existenzen und sorgt für Sicherheit in der Lieferkette – bei gleichzeitiger Steigerung der Nachhaltigkeit in der Supply Chain der Unternehmen.



Die Autorin:
Stefanie Wagensonner ist Marketingverantwortliche DACH beim Infor Unternehmen GT Nexus, der weltweit größten Cloud Plattform für globalen Handel und Supply Chain Management. Zu den mehr als 25.000 Kunden auf der Plattform gehören viele weltweit tätige Unternehmen wie Caterpillar, Adidas, Lenovo, Pfizer, Levi’s, Electrolux oder HP sowie die großen deutschen Logistikdienstleister DHL und DB Schenker.

Über GT Nexus

GT Nexus, ein Infor Unternehmen, betreibt das weltweit größte Cloud-basierte Netzwerk für globalen Handel und Supply Chain Management. Über 25.000 Unternehmen aus allen Branchen, darunter adidas Group, Caterpillar, Citi, Columbia Sportswear, DHL, Electrolux, Levi Strauss & Co., Nestlé und Sears nutzen GT Nexus als Standardplattform für unternehmensübergreifende Zusammenarbeit. Handel, Industrie, Logistikdienstleister und Banken arbeiten mit einem gemeinsamen Datenbestand und optimieren über verschiedene Handels- und Logistikfunktionen ihre globalen Waren-, Informations- und Handelsdokumentenflüsse von der Bestellaufgabe bis zur Bezahlung. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.gtnexus.de.
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