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Empfindlichkeit Chips 2014 vs. 2015
EECC Studie erschließt neue Möglichkeiten von 288 UHF Transpondern
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Schneller – fehlertoleranter – empfindlicher!

Das European EPC Competence Center (EECC) veröffentlicht heute die weltweit umfangreichste UHF-RFID Transponder Benchmark Studie. Für die Transponderhersteller soll sie Gradmesser sein, ihre technische Leistungsfähigkeit zu beweisen und für Anwender und Dienstleister die Möglichkeit, sich diesen schwer zu überblickenden Markt zu erschließen.

Durch den Vergleich von 288 Tags bildet die Studie den Markt und seine Entwicklung sehr detailliert ab. Die für jedes Tag erfassten Performancekenngrößen orientieren sich dabei stets an Prozessen in der Praxis, wodurch sich eine Eignung der Tags für ausgewählte Prozesse unmittelbar und gut abschätzen lässt.

In diesem Jahr wurden die Prozesse rund um das schnelle und sichere Beschreiben von Tags sowie Prozesse mit mehreren Lesestationen neu untersucht. Alle bisherigen Tests wurden seit dem ersten Erscheinen vor 9 Jahren fortgeführt. Dadurch sind alle jemals erfassten Tags direkt vergleichbar.

Schneller - Write Speed
Warum lassen sich manche Transponder in Massenanwendungen, beispielsweise in der Textilbranche, besser und schneller beschreiben als andere? Diese Fragestellung wurde in diesem Jahr untersucht. Die Studie belegt, dass die Performance verschiedener Tags um das 2,5-fache divergieren können. Als Ursachen zeigt die Studie klar auf, dass die Chipauswahl für die unterschiedliche Schreib-Geschwindigkeit verantwortlich ist. Die dafür notwendige Energie ist dagegen auch stark vom Antennendesign abhängig.

Fehlerfreier - Interference Rejection
Eine weitere Neuerung trägt dem Umstand Rechnung, dass RFID Installationen in der Praxis oftmals unterschiedliche Transponder und viele Lesestationen umfassen. In solchen Systemen haben einige Tags geringere Reichweiten als andere. Infolgedessen müssen die Reader „lauter“ gestellt werden, damit alle Tags gelesen werden können. Dadurch kann es aber auch vorkommen, dass Tags zeitgleich von mehreren Readern angesprochen werden. Die Studie klärt nun erstmalig, wie fehlerfrei die Transponder arbeiten, wenn sie sich im Lesefeld mehrerer Reader befinden. “Manche Tags sind hierbei um das 10-fache fehlertoleranter. Das ist ein klarer Vorteil, wenn zum Beispiel viele Warensicherungsportale nebeneinander stehen müssen“, erklärt Thomas Holtstiege, leitender Messingenieur beim EECC, den täglichen Nutzen.

30% Empfindlicher – Neue Chip Generation
Auch in diesem Jahr hat sich die Technologie deutlich weiterentwickelt. Dies wird sehr deutlich sichtbar bei den Ergebnissen zu Tags mit dem neuen Monza R6-Chip. Er ist satte 30% empfindlicher als bisherige Chipgenerationen. Das hat eine Reihe von Konsequenzen für RFID Installationen der Zukunft. So ermöglicht der geringere Leistungsbedarf in Zukunft kleinere Transponder-Bauarten und damit neue Anwendungsfelder.

In herkömmlichen Anwendungen eingesetzt wird es aber auch vorkommen, dass der Tag hört und antwortet, aber so leise, dass es der Reader nicht mitbekommt. Hierfür sollte der Anwender die Backlink-Matrices der Studie nutzen, die die Relation zu der Hardware sehr gut darstellt, siehe Diagramm 1: Empfindlichkeit Chips 2014 vs. 2015.

In Zukunft wird die erhöhte Sensibilität auch ein besseres Auflösen materialspezifischer Eigenschaften des Aufbringungsmaterials ermöglichen. Schon heute kann sich der Chip erstmalig selbständig optimiert an verschiedene Untergründe anpassen.

Wettbewerb bei On-Metal Chips
Gute Neuigkeiten hat die Firma Impinj auch für Nutzer von On-Metal Transpondern. Erstmalig bekommt der Platzhirsch Alien Technology Wettbewerb für seine Higgs-Chips. Die neuen Monza 4 Chips sind diesen ebenbürtig und bieten darüber hinausgehende Features wie Privacy-Optionen und schaltbare Empfindlichkeitsreduzierung.

„Nicht zuletzt sollte sich der neue Wettbewerb auch auf den Preis auswirken und dadurch eine Vielzahl neuer Einsatzgebiete erschließen“ hofft Conrad v. Bonin, CEO der EECC Innovation Labs.

Für Nutzer der Studie sind die neuen Möglichkeiten in >1700 Diagrammen dargestellt. Teile der Ergebnisse der Studie wurden im Rahmen des Projektes SMART.NRW erarbeitet, welches über das durch den EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) kofinanzierte „Operationelles Programm für NRW im Ziel ‘Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung‘ 2007 - 2013“ gefördert wird.

Die neue UTPS 2015/2016 ist für Neukunden ab sofort als Printmedium für 495,- €/Jahr im 5-Jahresabonnement oder 995,- € als Einzelexemplar erhältlich.

Zum EECC
GS1 Germany, Deutsche Post DHL und METRO GROUP haben den europäischen Marktführer für Lösungen und Services rund um den Electronic Product Code (EPC) und deren Informationssysteme (EPCIS) 2004 gegründet. Das European EPC Competence Center in Neuss ist seit 2005 das erste europäische von EPCglobal als „EPCglobal Performance Test Center“ zertifizierte Labor.

Das EECC unterstützt seitdem die europäische Wirtschaft mit Hardware-Lösungen, die das Handling und die Kommunikation großer Mengen serialisierter Daten effizient ermöglichen.
Im Bereich „Software und Traceability-Lösungen“, bietet das EECC maßgeschneiderte Software zur Rückverfolgbarkeit und/oder Nachverfolgung von Objekten in einer Lieferkette an. Darauf aufbauend entwickelt das EECC unabhängig von ihrem Erfassungsmedium (RFID, Barcode, virtuell) EPC-basierte Mehrwertlösungen im Kundenauftrag.
Seit 2006 vermittelt die EECC RFID Academy in Zusammenarbeit mit dem Auto ID Lab St. Gallen/ETH Zürich und der RWTH International University Wissen im Bereich EPCIS, Auto-ID, RFID und die für diese Bereiche notwendige Standards, Software und Architektur.

Zur Historie der Studie
Mit der jährlich erscheinenden Benchmark Studie „UHF Tag Performance Survey (UTPS)“ setzt das EECC seit 2007 den weltweiten Standard in der RFID-Transpondermessung.
In 2008 führte das EECC erstmalig materialabhängige Modellierungen bei der Tagauswahl ein.
Seit 2009 widmet sich ein eigenes Kapitel der UTPS zusätzlich den On Metal Transpondern und seit 2010 führt das EECC als erstes Labor Proximity-Messungen für jeden Transponder durch.
Seit 2011 können sich Hersteller die Performance Ihrer Tags für bestimmte Anwendungen zertifizieren lassen.

In 2012 führte das EECC weltweit erstmalig materialabhängige Backlinkmatrices ein und seit 2013 wird der Chipempfindlichkeit ein eigenes Kapitel gewidmet. Performance-Kenngrößen für den Beschreibeprozess sind seit 2014 in der Studie berücksichtigt.