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| Kelheim Fibres mit fünf Fachvorträgen in Dornbirn |
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Erneut stellt der Bayerische Viskosefaserspezialist Kelheim Fibres bei der Chemiefaser-Tagung in Dornbirn die rege Aktivität seiner hauseigenen F&E und die beeindruckende Vielseitigkeit seiner Produktpalette ins Rampenlicht.
So stehen diesmal zum Beispiel elektrisch leitfähige Viskosefasern im Fokus: Dr. Nina Köhne spricht über die Herstellung von solchen Fasern, bei denen die Leitfähigkeit dauerhaft in die Fasermatrix eingebaut ist, die aber gleichzeitig ihren typischen Charakter im Hinblick auf Weiterverarbeitungsmöglichkeiten oder Tragekomfort bewahren.
Diese Spezialfasern sind eine mögliche Antwort auf das große Interesse des Marktes an der Weiterentwicklung bereits vorhandener leitfähiger Materialien wie z.B. Metalldrähten oder Metallfasern und könnten insbesondere im Bereich der Sensorik spannende neue Produkte ermöglichen.
Dr. Roland Scholz erörtert die Möglichkeit, ionisch aktivierte Viskosefasern permanent auszurüsten. Durch das Einbringen von Polyelektrolyten in die Fasermatrix ist eine Beschichtung mit gegensätzlich geladenen Polyelektrolyten an der Faseroberfläche äußerst effizient und erlaubt darüber hinaus, die Fasereigenschaften gezielt zu steuern.
Mit der angewendeten Methodik gelingt es, ionische Fasern in ihrer Aktivität umzupolen. Die Waschbeständigkeit der Polyelektrolyte an der Faseroberfläche hängt dabei vom pH-Wert der Lösung ab und überdauert die Färbezeit der Fasern. Gleichzeitig ist die Wasseraufnahme der beschichteten Fasern spürbar reduziert und kommt der Aufnahmefähigkeit nicht ionisch aktivierter Fasern nahe.
Die Modifikation von Viskosefasern durch das Einbringen funktionaler Additive ins Faserinnere gehört seit Jahren zum besonderen Know-how der Kelheimer Faserprofis. Mit der Funktionalisierung von Viskosefasern durch chemische Reaktionen erforscht Kelheim Fibres nun ganz neue Wege und erweitert den „Werkzeugkasten“ für das Design maßgeschneiderter Spezialfasern ganz signifikant.
Dr. Daniela Bauer stellt drei große Konzepte der Funktionalisierung vor und spricht über mögliche Anwendungen wie beispielsweise antimikrobielle, fluoreszierende oder besonders färbefreundliche Spezialfasern.
Spezialfasern sind auch gefragt, wenn es um die Anschwemmfiltration in der Bierherstellung geht. Walter Roggenstein, Leiter der Kelheimer F&E, präsentiert in Dornbirn erste Ergebnisse einer Forschungskooperation, die die Faserprofis gemeinsam mit der Krones AG, dem Weltmarktführer in der Getränkeabfüll-, Verpackungs- sowie Prozesstechnologie, betreiben. Mit speziell abgestimmten Viskosefasern soll hier die bisher üblicherweise verwendete Kieselgur ersetzt werden. Viskosefasern punkten mit ihrem natürlichen Ursprung, der umweltfreundlichen Entsorgung und ihrer physiologischen und hygienischen Unbedenklichkeit. Darüber hinaus können ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften im Produktionsprozess exakt auf die Bedürfnisse des Anwenders abgestimmt werden – ein weiterer Vorteil für diese sensible Filtrationsapplikation.
Und schließlich führt Dr. Philipp Wimmer in die Welt der Hygiene- und Medizinprodukte ein und stellt exemplarisch zwei besonders aktuelle Anwendungen vor. Im Bereich der Hygieneprodukte können neue Viskosefasern eine funktionale und gleichzeitig umweltfreundliche Alternative zu gängigen Inkontinenz-Produkten bieten. Viskose-Hohlfasern binden große Mengen Flüssigkeit und eignen sich deshalb in besonderem Maße zur Herstellung von Inkontinenzeinlagen. Ein großer Vorteil der Inkontinenzeinlagen aus Viskose ist deren Waschbarkeit. So schonen die Fasern von Kelheim Fibres wertvolle Ressourcen und helfen, die Müllberge zu verringern. Im Bereich der Wundversorgung sind Viskosefasern bereits seit Jahren im Einsatz, da sie von Natur aus weich, hautfreundlich, frei von Pestizidrückständen und äußerst saugfähig sind. Durch Modifikationen während des Herstellungsprozesses können außerdem multifunktionale Produkte kreiert werden, die exakt auf die Anforderungen der modernen Wundversorgung zugeschnitten sind. Beispiele dafür sind die Einlagerung von Pflegesubstanzen in Hohlfasern, die Temperaturregulierung an der Wunde oder die Steuerung und Indikation des Wund-pH-Wertes zur Kontrolle des Wundzustands. Viskosefasern mit verminderter Nasshaftung reduzieren das Verkleben des Verbandes mit der Wunde, so dass Wunden schneller abheilen können.
www.kelheim-fibres.com
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